Bochum. . Ab Donnerstag, 28. Januar, können Schulklassen und Sportvereine in der Halle der Janusz-Korczak-Schule in Bochum nach sechs Monaten wieder trainieren.
In der Turnhalle der Janusz-Korczak-Schule ist wieder Schul- und Vereinssport möglich. Sie ist die erste Halle, in der die Stadt die Deckensanierung abgeschlossen hat. Etwa ein halbes Jahr ist es her, dass sich in der Turnhalle der Gräfin-Imma-Schule mehrere Deckenplatten lösten und auf den Boden stürzten. Die Meldung förderte ein NRW-weites Problem zutage: marode Decken in vielen Turnhallen in der Region.
„Die Platten sind in den 1960er/1970er Jahren mit Nägeln an einer Holzkonstruktion unter dem Dach befestigt worden. Das hält auf lange Sicht nicht“, erklärt Andreas Grosse-Holz vom Technischen Gebäudemanagement der Stadt Bochum. Hinzu käme, dass die Baufirmen die Nägel früher senkrecht – und nicht diagonal – in das Holz geschlagen hätten.
Die anderen Hallendecken werden sukzessive erneuert
Nach dem Vorfall an der Gräfin-Imma-Schule Anfang Juli 2015 haben Statiker 34 baugleiche Turnhallen in Bochum untersucht. In 22 Hallen stellten sie eine ähnliche Gefahr fest – sie wurden durch die Stadt sofort gesperrt. Die Turnhalle der Janusz-Korczak-Schule ist die erste, die nun wieder freigegeben ist. „Wir haben hier mit Schrauben eine Metallunterkonstruktion befestigt und Blähglasplatten als Füllung verwendet“, erklärt Grosse-Holz. Die neuen Platten seien nicht nur ballwurfsicher und lärmdämmend, sondern auch umweltfreundlich. „Wir haben auch energiesparende LED-Leuchten installiert.“
Insgesamt habe die Sanierung der Turnhallendecke in der Alleestraße sechs Wochen gedauert. „Das ist die erste Turnhalle, die wir saniert haben“, so Grosse-Holz. „Die anderen arbeiten wir sukzessive ab.“ Die Hälfte der 22 Turnhallen könne auf ähnliche Weise saniert werden wie die der Janusz-Korczak-Schule – für insgesamt eine Millionen Euro. Kosten- und zeitintensiver sei die Sanierung der anderen elf Hallen. „Hier bauen wir Deckenstrahlheizungen ein, weil die alten Heizungen marode sind.“ Fünf Millionen Euro werde das kosten – finanziert aus dem Konjunkturpaket III mit einem Eigenanteil der Stadt von zehn Prozent. Pro Halle könne das zwei bis vier Monate dauern.
Wie lange die Arbeiten insgesamt dauern werden, ist noch nicht abzusehen, sagt Grosse-Holz. „Wir können gerade nur an sieben Hallen arbeiten.“ Die anderen seien durch Flüchtlinge belegt, die Decken hier provisorisch gesichert.