Bochum. Die Untersuchung der Turnhallen mit schadhaften Decken in Bochum ist beendet. Die Sanierung wird 6,1 Millionen Euro kosten und bis Ostern dauern.
Schüler und Sportler in Bochum benötigen weiterhin viel Geduld. Frühestens im Januar 2016 werden die ersten der aktuell 19 gesperrten Turnhallen mit vollständig sanierten Decken wieder freigegeben, teilte die Stadt am Donnerstag mit. Spätestens Anfang April, nach den Osterferien, sollen dann mit Ausnahme des Schulzentrums Wiemelhausen alle Hallen wieder zur Verfügung stehen. 6,1 Millionen Euro werde es kosten, die durch Pfusch am Bau in den 1960/70er Jahren (WAZ berichtete) entstandenen Schäden zu beseitigen.
Die Stadt selbst wird aber vermutlich nur zwei Millionen Euro zahlen, denn in elf Hallen sollen die maroden Konstruktionen nicht nur ersetzt, sondern gleich auch Heizungen in die Decken integriert werden. Dies sei zwar dreimal so teuer wie eine normale Decke, sagt der Leiter der Zentralen Dienste Frank Allmeroth, aber für diese „energetische Sanierung“, mit der „20 bis 50 Prozent“ der Heizkosten eingespart werden könnten, stünden Mittel des Bundes bereit. Allmeroth: „Wir werden dem Rat vorschlagen, diesen Teil der Sanierung durch das Konjunkturprogramm III zu finanzieren.“
Neubau am Schulzentrum Wiemelhausen
Stadtdirektor Michael Townsend stellte zudem eine Prioritätenliste vor, die in Abstimmung mit den für Schule und Sport zuständigen Ämtern erstellt worden ist. Folgende Reihenfolge gilt demnach für die Sanierung der Decken inkl. Heizung: Hildegardis-Schule (Max-Grewe-Str.), Brenscheder Schule, Alice-Salomon-Berufskolleg, Köllerholzschule, Graf-Engelbert-Schule (1-fach-Halle), Vels-Heide-Schule, Walter-Gropius-Berufskolleg (Karl-Friedrich-Str.), Frauenlobschule. Die Hallen der TBS an der Moritz-Fiege-Straße werden erst im Sommer 2016 saniert. Bis kommenden Montag (14.) sollen sie aber provisorisch so weit hergerichtet werden, dass Sport dort wieder möglich wird.
Die Turnhallen, in deren Decken keine Heizung integriert werden, sollen wie folgt abgearbeitet werden: Janusz-Korczak-Schule, Gräfin-Imma-Schule, Hildegardis-Schule (Klinikstr.), Pestalozzischule, Turnhalle Heinrichstraße 44, Grundschule Auf dem alten Kamp, Lieselotte-Rauner-Schule, Lina-Morgenstern-Schule. „Die Arbeiten in den beiden Kategorien erfolgen parallel“, kündigte Frank Allmeroth an.
Die Sanierung der Hallen am Schulzentrum Wiemelhausen ist frühestens für Sommer 2016 vorgesehen. Stadtdirektor Townsend deutete gestern aber an, dass dort möglicherweise ein kompletter Neubau für rund zehn Millionen Euro erfolge. Entscheiden müsse dies die Politik.