Bochum.. 15 Hobby-Ornithologen haben an einer Exkursion des Nabu teilgenommen und Vögel am Kemnader See beobachtet.

Gut ausgerüstet mit Ferngläsern, Kameras und Notizblöcken und eingehüllt in dicke Winterjacken trafen sich am Sonntag 15 Hobby-Ornithologen auf dem Parkplatz neben dem Haus Kemnade, um sich mit Prof. Dr. Dieter Hasselmann auf eine Erkundungstour um den Kemnader See zu begeben. Im Fokus standen die tierischen Wintergäste des Sees: Silberreiher, Schnatterenten, Kanadagänse und Wacholderdrosseln waren nur ein paar davon.

Der emeritierte Chemieprofessor leitet diese Exkursion schon seit Jahren, ehrenamtlich, unter der Schirmherrschaft des Naturschutzbundes (Nabu) Bochum, den er selbst vor mehr als 30 Jahren mitgegründet hat und der 500 Mitglieder zählt.

Unter den Teilnehmern befand sich auch Vogelliebhaber Martin Kahl, der zum fünften Mal an der Tour von Hasselmann teilnahm. Schon als Junge entdeckte er seine Faszination für die heimische Tierwelt: als Kind hat er im Winter immer das Vogelhaus im Garten seiner Eltern beobachtet. „Ich gehe gerne spazieren und liebe die Vielheit und Schönheit der Natur. Auch Blumen und Schmetterlinge sind faszinierend und begeistern mich.“

„Wir wollten alle Vögel in unserem Garten benennen können“

Auch Sabine Gille kam durch den elterlichen Garten zur Vogelkunde: „Als Kind haben meine Mutter und ich Vogelarten studiert; wir wollten alle Vögel in unserem Garten benennen können.“ Sabine Gille unterrichtet an einer Gesamtschule. „Mit meinen Biologiekursen mache ich hin und wieder auch Exkursionen, meistens jedoch nur medial, da zur Vogelbeobachtung ein gutes Fernglas vonnöten ist, das kann und will sich natürlich nicht jeder leisten.“

Das Fernglas, das Spektiv, ist aber das grundlegende Werkzeug für Ornithologen. Damit begibt sich auch Doris Hoveyes gern auf Spaziergänge. Die Deutsch- und Religionslehrerin ist fasziniert, welche Vogelvielfalt in der Großstadt anzutreffen ist. Sie betont allerdings auch die Gefahren, die die zunehmende Urbanisierung mit sich bringt: „Der Lebensraum der Vögel wird immer weiter verkleinert, da immer mehr Bodenfläche versiegelt wird.“ Um das Bewusstsein für die Natur zu stärken, unternimmt sie mit ihren Berufskollegklassen hin und wieder Ausflüge. „Die Natur hat ihre ganz eigenen Geräusche, die wir nicht mehr wahrnehmen im Lärm der Großstadt.“

Vogelkunde ist beinahe Meditation. Es geht um Sehen, Hören und Warten. „Warten ist eine Grundeigenschaft von Ornithologen“, erklärte Sabine Gille.