Bochum. Auf Facebook berichtet eine Bochumerin, wie sie und eine Freundin im Bermudadreieck belästigt worden seien. Viele Nutzer verbreiten den Post weiter.

Zwei Bochumerinnen (20 und 25 Jahre) sind nach eigenen Angaben am frühen Samstagmorgen im Bermudadreieck belästigt und beleidigt worden. In einem viel beachteten Facebook-Post macht eine von ihnen ihrem Ärger Luft - und erntet dafür viel Zuspruch.

Das Geschehen schildert sie so: Sie habe am frühen Morgen mit einer Kollegin in einem Imbiss gestanden, als eine Gruppe von fünf Männern begonnen habe, die beiden Frauen zu filmen. Als sie die Männer gebeten hätten, damit aufzuhören und die Videos zu löschen, seien sie aufs Heftigste beleidigt worden.

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Vor dem Laden eingekreist und geschubst

"Wir wehrten uns, doch kurz bevor es zum Handgemenge kam, griff einer der Mitarbeiter ein. Zu unserer Verwunderung wurden allerdings nicht etwa unsere Angreifer gebeten zu gehen, sondern meine Kollegin und ich", schildert die Betroffene den weiteren Verlauf. Die Frauen hätten dann "unter Protest" den Imbiss verlassen.

Doch damit war es nicht vorbei: Vor dem Laden hätten die Männer sie eingekreist, angefasst und geschubst, bis sie einem von ihnen ihre Falafel-Tasche "ins Gesicht gedrückt" habe. Daraufhin seien sie geflohen, allerdings habe einer der Männer sie verfolgt, erneut beleidigt und ihnen Schläge angedroht. Nicht nur die Mitarbeiter des Imbiss, sondern auch mehrere Passanten hätten das Geschehen beobachtet, ohne jedoch einzugreifen.

Der Polizei liegt eine Anzeige vor

Überprüfen lassen sich diese Angaben nicht. Der Imbiss-Betreiber war bislang telefonisch nicht zu erreichen. Die Bochumer Polizei hat auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt, dass es zum fraglichen Zeitpunkt einen Einsatz im Bermudaviertel gab. Zudem liege eine Anzeige vor, die sich im Wesentlichen mit den Angaben deckt. Allerdings ist dort von vier, nicht von fünf Tätern die Rede.

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Die Täter werden laut der Anzeige als männlich, schlank und ca. 1,80 Meter groß beschrieben. Einer habe mit südosteuropäischem Akzent gesprochen, die übrigen akzentfreies Deutsch. Einer soll im Rollstuhl gesessen haben. Hinweise nimmt die Polizei unter 0234/909-8110 entgegen.

"Frauen sind nirgends sicher"

Der Facebook-Post der Frau ist schon über 300 Mal geteilt worden, wahrscheinlich auch weil die Frau es nicht bei einer nüchternen Schilderung belässt, sondern Schlussfolgerungen zieht: "Dies ist ein Post, der wieder einmal zeigt, dass Frauen in Deutschland nirgends vor verbalen und körperlichen Angriffen sicher sein können und der zeigt, dass solche Angriffe immer noch als normale Umstände angesehen werden, die Frauen eben zu ertragen haben und in die sich deshalb niemand auf der Straße einmischt."

Viele Nutzer empören sich über die geschilderten Geschehnisse, sprechen der Frau Mut zu und wünschen ihr gute Besserung. (dor)