Bochum. Möglichst bis zum Sommer 2016 sollen in Bochum 50 Containerklassen aufgestellt werden. Die Schulzentren Gerthe und Südwest werden umfassend saniert.

Mit der Anschaffung von Containerklassen sollen vorübergehend die drängendsten Raumprobleme an den Bochumer Schulen gelöst werden. „Wir werden 50 dieser Containerklassen anschaffen“, sagte Stadtdirektor Michael Townsend gegenüber der WAZ.

Möglichst bis zum Sommer 2016 sollen sie an zahlreichen Schulen aufgestellt werden. Deutlich mehr Platz als noch in früheren Schulentwicklungsplänen vorausgesagt benötigten die Schulen deshalb, weil sie derzeit etwa 1300 Flüchtlinge – jeweils etwa zu einem Drittel im Primar-, Sekundar I- und Sekundar II-Bereich – aufgenommen haben und sie in ihren Klassen integrieren. Schon unlängst hatte Townsend im Zusammenhang mit dem Flüchtlingszuwachs gesagt: „Ich bin froh um jede Schule, die wir noch nicht verkauft haben.“

Alle Kräfte bündeln

Darüber hinaus bahnen sich Lösungen für die sanierungsbedürftigen Schulzentren Nord und Südwest an. „Wir werden alle Kräfte bündeln, um die beiden Großschulen, die bislang nicht ausreichend bedacht worden sind, zu sanieren“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Dr. Peter Reinirkens. Ein Investitionsprogramm für Schulen, wie es Schulausschussvorsitzenden Ernst Steinbach (SPD) angeregt hatte, werde es zwar nicht geben. Aber es bestehe großer Handlungsbedarf.

Schulentwicklungsplan wird derzeit aufgestellt

200 Millionen Euro sind in den vergangenen Jahren in Sanierung oder Neubau von Schulen in der Stadt geflossen. „Wir investieren ständig“, so Stadtdirektor Michael Townsend.

Nachdem die Bedarfserhebung für den Primarbereich abgeschlossen ist, wird derzeit am Schulentwicklungsplan für den Sekundarbereich gearbeitet.

„Da muss etwas passieren“, sagt Stadtdirektor Townsend über das Zentrum Gerthe im Norden, in dem das Heinrich-von-Kleist-Gymnasium und die Anne-Frank-Realschule untergebracht sind. „Die Bausubstanz ist trotz aller Bemühung , die wir in den vergangenen Jahren unternommen haben, problematisch.“ Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD) habe einen Prüfauftrag an die Verwaltung erteilt (O-Ton: „Ich will keine Flickschusterei mehr“).

Keine genauen Zahlen für Schulzentrum Südwest

Nun werden mehrere vor Jahren erarbeitete Sanierungsvarianten erneut geprüft. Dazu gehört eine Variante für damals 15 Millionen Euro, die Lüftung und Aufzug einschließt. „Ein Neubau kommt nicht in Frage, der ist nicht zu bezahlen“, so Townsend. Sollten die entsprechende Beschlüsse gefasst werden, müssten „erhebliche Mittel“ 2017/18 bereit gestellt werden. In Frage kommen Teilabrisse ebenso wie die Sanierung im Bestand.

Noch keine genauen Zahlen gebe es für das Schulzentrum Südwest mit dem Theodor-Körner-Gymnasium, der Hugo-Schultz-Realschule und der Sekundarschule Südwest. Zwar sei dort eine neue Mensa gebaut worden und auch im Konjunkturpaket III stünden Mittel bereit. Aber beim naturwissenschaftlich-technischen Trakt gebe es großen Handlungsbedarf.