Bochum. Jay Oh hatte sich gar nicht beworben. Als Publikumskandidat war er während einer Umbaupause entdeckt worden. Nun gewinnt er das Supertalent-Finale.
Als letzter von zwölf Finalisten musste Jay Oh am Samstagabend auf der Supertalent-Bühne in Köln sein Können unter Beweis stellen. Unter anderem galt es sich gegen tanzende Seelöwen, einen sprechenden Affen, Artisten und andere Sänger durchzusetzen. Es hat geklappt: Das RTL-„Supertalent“ 2015 kommt aus Bochum!
Siegersong ist den Eltern gewidmet
Familie, Freunde und Arbeitskollegen sorgten schon vor seinem Auftritt für lautstarke Unterstützung. Doch als der 29-Jährige inmitten eines blauen Lichtermeers die ersten Töne anstimmt, wird es ganz still im Publikum. Mit viel Gefühl singt Jay den Song „Dance with my Father“, den er seinen Eltern widmet.
Vor allem Juror Bruce Darnell ist danach gerührt, kann seine Tränen kaum zurückhalten. „Heute bist du der Highlight, eine Magic Moment“, schwärmt er in gewohnt gebrochenem Deutsch. Und Inka Bause nennt ihn sogar „den besten Sänger der gesamten Staffel“. Poptitan Dieter Bohlen scherzte zunächst darüber, wie Jay es ins Finale geschafft hat: „Die Flachzange hat sich gar nicht beworben, sondern einfach faul ins Publikum gesetzt.“ Trotzdem habe er es verdient wie kaum ein anderer. Selten, so Bohlen, habe er jemanden mit so viel Gefühl singen hören.
Nach dem Urteil der Jury heißt es dann für alle Kandidaten: abwarten. Zwei Werbeunterbrechungen später macht Moderator Daniel Hartwich sich an die Verkündung der Ergebnisse des Telefonvotings und schnell steht fest: Sänger Jay liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Erwin Frankellos und seinen kalifornischen Seelöwen „Itchy“ und „Scratchy“.
„Und das Supertalent 2015 ist... Jay!“, heißt es vier Stunden nach Beginn der Show dann endlich. Der 29-Jährige Bochumer schlägt erst einmal die Hände vor dem Gesicht zusammen und weiß gar nicht wohin mit sich. Auf einmal geht dann aber alles ganz schnell: Die Jury gratuliert zum Sieg, überreicht ihm den Siegerpokal und Jay muss zum Abschluss ein weiteres Mal singen. „Ich kann es nicht fassen“, sagt er kurz danach. „Ich bin total glücklich und freue mich, wenn ich gleich meine Familie und Freunde in die Arme schließen kann.“
100.000 Euro und Auftritt in USA
Neben einem Auftritt in Las Vegas kann sich Jay als Sieger über 100.000 Euro freuen. „Ich weiß noch nicht, was ich damit mache“, sagt er nach der Show und wirkt noch immer völlig überfordert. Was jetzt wohl aus seinem Job als Sozialpsychologe bei der Stadt Bochum wird? Auch hier gibt Jay sich bescheiden: „Ich würde gerne mehr Musik machen, aber ich will es langsam angehen.“
Erst einmal feierte er am Samstagabend zusammen mit seinen Liebsten auf der After-Show-Party den unerwarteten Erfolg.
Stimmen
„ Wir wussten, dass er gut singt. Aber dass er jetzt gewinnt, damit hätten wir nicht gerechnet. Ich bin sehr stolz auf ihn.“ (Sundok Oh; Jays Mutter)
"Das ist wie im Traum. Ich habe ein bisschen geweint, als er gesungen hat. Der Text und seine Stimme haben mich sehr berührt.“ (Bak II Oh; Jays Vater)
„ Ich habe nicht damit gerechnet, dass es tatsächlich klappt. Jay hat aber die beste Performance abgeliefert.“ (Dennis Treiblmaier; eine von Jays besten Freunden)
„ Ich hatte schon die ganze Woche im Gefühl, dass er es schaffen könnte. Wir alle freuen uns sehr für ihn.“ (Eunzu Choi; gute Freundin, ehemalige WG-Mitbewohnerin)