Bochum. Eine Vierer-Ausstellung in Bochum-Weitmar zeigt zeitgenössische Arbeiten von Barbara Köhler, Lucinda Devlin, Peter Wegner und Paco Fernández.

Dass zeitgenössische Kunst abstrakt und sinnlich zugleich sein kann, bezeugt die aktuelle Mehrfachausstellung in der Galerie m.

In den Räumen am Schlosspark Weitmar sind bis Ende des Monats vier Ausstellungen zu sehen: Die Buchstaben-Installation „Light“ der Lyrikerin Barbara Köhler im Eingangsbereich, in der langen Galerie die Serie „Lake Pictures/See-Bilder“ der Fotografin Lucinda Devlin, und in der Haupthalle neue Werke aus zwei Serien des US-Farb- und Konzeptkünstlers Peter Wegner. Im Feature-Raum werden dazu Malereien aus der Gruppe „La Mar“ des Spaniers Paco Fernández präsentiert.

Licht und Farbe als Grundthema

Alle vier Abteilungen knüpfen aneinander an, gerade, was den künstlerischen Umgang mit dem Thema „Licht und Farbe“ angeht. Lucinda Devlins (*1947) unglaublich farb-intensive Fotografien des Huron-Sees setzen sich ebenso mit atmosphärischen Lichtphänomenen, Witterungen und verschiedenen Tages- und Jahreszeiten auseinander wie die mit festem Strich gesetzten Acrylmalereien von Paco Fernández (*1950). Für den in Gijón lebenden Künstler spielt das Meer eine wichtige Rolle; die Stimmungen, die die See in ihm wachruft, finden in den kleinformatigen Blättern komprimierten Ausdruck.

Infos und Öffnungszeiten

Ausstellungsdauer: Lucinda Devlin „Lake Pictures“ bis 23.9., Peter Wegner „D65“ und „Color Wheels“ bis 26.9., Paco Fernández „La Mar“ bis 16.9., Barbara Köhler „Light“ bis 19.9.

Galerie m, Schlossstraße 1a, Öffnungszeiten: mittwochs bis samstags 14 -18 Uhr sowie nach Vereinbarung (Tel. 0234/43997). Infos im Internet unter http://www.m-bochum.de/

Peter Wegner (*1963) gehört zu den gefragtesten zeitgenössischen Künstlern der USA. In seinen Malereien, Installationen und Environments fließen eine klare Formsprache und monochrome Farb-Elemente auf poetische Weise zusammen. Für die Serie „D 65“ ließ sich Wegner vom Sonnenlicht Kaliforniens inspirieren; die großen, leuchtenden Farbkreise scheinen wie transparent und werfen einen perlmutternen Schimmer auch auf die weiße Wand, die sie umgibt – ein wunderbares Lichtphänomen. In den feingliedrig-akkuraten „Color Wheels/Farb-Rädern“ spielt Peter Wegner mit Kombinationen von Farbschemata und optischen Effekten; diese eher strengen Kunst-Stücke überzeugen durch ihre visuelle und schöpferische Tiefe.

Strenge Anordnung der Schrift

Nicht so leicht zugänglich, da weniger unmittelbar sensuell ansprechend, ist Barbara Köhlers Schrift-Installation. Die Duisburger Lyrikerin (*1959) hat ihren Text und dessen Installation eigens für den Raum der Galerie m erschaffen und sich dazu auch mit den anderen künstlerischen Positionen – vor allem Devlins und Wegners – auseinandergesetzt. Zum Beispiel reagiert die Anordnung der Schrift auf die Horizontlinie der „Lake Pictures“.

Kunstwerk verändert seine Erscheinung

Köhlers assoziativer Text kreist um das Thema „Licht“, nicht nur inhaltlich, sondern auch in der Gestaltung: Die Klebebuchstaben sind unterschiedlich beschaffen, teils transparent, teils grau oder silbrig. Das Kunstwerk selbst verändert sich daher permanent mit dem Wandel des Lichts und dem wechselnden Standpunkt des Betrachters.