Bochum. Für Axel Schölmerich, den neuen Rektor der Ruhr-Uni, war es die erste Begrüßung. Für Ottilie Scholz, die scheidende Oberbürgermeisterin, die letzte.

Natürlich hat Efkan Yildirim (25) noch ein Selfie gemacht. Alle Anwesenden im Audimax der Ruhr-Universität er am Montag bei der Einführungsveranstaltung für Erstsemester jedoch nicht auf das Bild bekommen. Dafür hätte der Absolvent der Ruhr-Uni, der die knapp einstündigen Veranstaltung moderiert hat, in die Luft gehen müssen.

4883 neue Studentinnen und Studentin hat die Ruhr-Universität wieder dazu bekommen. So eine große Zahl von Absolventen in spe passt noch nicht einmal ins Audimax. Knapp 1600 Plätze hat der größte Hörsaal der Hochschule. Deutlich mehr als die Hälfte musste auf andere Hörsäle ausweichen. Dorthin wurde die Begrüßung auf Monitore übertragen.

Kurze, freundliche Rede des neuen Rektors

Es waren historische Bilder und viele warme Worte. Es gab wichtige Hinweise von Vertretern des Asta, des Hochschulsportes und des Akademischen Förderungswerkes und eben auch ein erstes und ein letztes Hallo.

Seit 1977 wird offiziell an der Ruhr-Uni begrüßt

Seit 1977 gibt es an der Ruhr-Uni die Tradition der Begrüßungsveranstaltung für die Erstsemester.

Mehr als 42.000 Studierende sind aktuell eingeschrieben. 49 Prozent davon sind Frauen.

Die meisten, fast 26.000 aller Studierenden, studieren Geistes- und Gesellschaftswissenschaften.

Schließlich war es nicht nur für die Studierenden die erste Veranstaltung an der RUB. Auch für Prof. Dr. Axel Schölmerich, seit Anfang Oktober neuer Rektor der RUB, war es eine Premiere: seine erste Erstsemester-Begrüßungsrede. Es wurde eine kurze, freundliche, verbindliche. „Willkommen an der Ruhr-Uni. Ich bin froh, dass Sie da sind. Ich kann verstehen, wenn Sie noch Probleme haben, sich in diesem schwierigen System zurechtzufinden. Das geht mir auch noch so. Ich bin erst seit 14 Tagen im Amt. Sie werden nun in die akademische Gemeinschaft aufgenommen. Das heißt auch, dass wir ohne Vorurteile in Kontakt kommen.“ Durchhaltewillen gehöre zudem zum Studium dazu. „Sollten Ihnen im Verlauf Ihres Studium Zweifel kommen, sprechen sie uns an.“

Nur wenige wohnen schon in Bochum

An Ottilie Scholz werden sich die Studierenden nicht mehr wenden können. Für die Oberbürgermeisterin war diese Begrüßung der RUB-Studierenden die letzte. Elf Mal hat sie während ihrer Amtszeit vor neuen Studierenden der Ruhr-Uni gesprochen. Am Dienstag hat sie ihren letzten Arbeitstag. „Ich finde, es ist so eine schöne Tradition hier zu sein und Wünsche zu übermitteln. Es ist ein neuer Lebensabschnitt. Sie sind nun auch ein Teil der Gesellschaft der Stadt Bochum. Die Ruhr-Uni ist ein Hafen im Meer des Wissens. Sie haben hier ihren Anker geworfen.“

An der Uni ja, in der Stadt (noch) nicht. Das ergab eine Umfrage, die Moderator Efkan Yildirim durchführte. Auf seine Frage, wie viele Erstsemester bereits eine Wohnung in Bochum haben, gingen nur wenige Hände hoch.