Bochum.. RUB-Guides kümmern sich um zukünftige Erstsemester. Das Angebot ist von der Zentralen Studienberatung der Universität für Schulen entwickelt worden.

Verloren sehen sie manchmal aus, wissen nicht wohin. Das Gelände ist groß und verwirrend – Audimax, Mensa, IA, ND, Ebene 04 oder 4 Nord oder Süd. Die Ruhr-Universität ist riesig, da ist es kein Wunder, wenn hilfesuchende „Erstis“ mal öfter nach dem Weg fragen müssen. Oft sind sie bei der Orientierungsfindung ins kalte Wasser geschmissen worden. Doch Julia Zielberg und ihre 120 aktiven „RUB-Guides“ verschaffen seit drei Jahren Abhilfe im universitären Dschungel. Sie gehen an Schulen im ganzen Ruhrgebiet, um Abiturienten mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und Ängste und Vorbehalte bezüglich des Studiums zu nehmen.

Im Rahmen des doppelten Abiturjahrgangs ist dieses Angebot von der Zentralen Studienberatung der RUB für Schulen entwickelt worden. Aus erster Hand bekommen Schüler von Studenten Einblicke in Studiengänge, studentisches Leben und Studienanforderungen.

Informatik-Student schmunzelt über "Hacker-Fragen"

„Ich hätte mir ein solches Programm damals für mich selbst gewünscht“, sagt Milena Meyers. Sie engagiert sich ehrenamtlich als RUB-Guide und lässt sich gerne von Schülern über ihr Studienfach klinische Psychologie löchern. Sie erinnert sich noch gut an ihr erstes Semester und will zukünftigen Studenten unbegründete Ängste nehmen. „Ich möchte vor allem Freude am Studium vermitteln und unangemessene Erwartungen abbauen.“

Genau aus diesem Grund engagiert sich auch Thomas Irmer. Schmunzeln muss der Informatik-Student nur, wenn er bei den Schülern beliebte Fragen übers „Computer hacking“ beantworten muss. „Ich will die Schüler vor allem ermutigen, höre mir ihre Vorstellungen über den Uni-Alltag an und erzähle dann von der Wirklichkeit.“ Organisatorin Julia Zielberg freut sich, „dass fast alle Studiengänge von unseren Guides vertreten sind“. So kann ein flächendeckendes Infoangebot bereitgestellt werden. Ein steigendes Interesse seitens der Schulen mache sich auch bemerkbar, so Zielberg. Einige Schulen haben die „Uni-Fremdenführer“ schon zum dritten Mal infolge zu sich geholt. „Rückmeldungen und Feedback seitens der Schüler sind uns sehr wichtig“, sagt Zielberg. Die Guides sind aber nicht nur an den Schulen selbst aktiv. Sie zeigen ihren „Arbeitsplatz“ auch gerne live und in Farbe. Klassenstufen können zur Ruhr-Uni kommen, um gemeinsam mit den Guides Uniluft zu schnuppern und um Mensa, Audimax und Co. zu bestaunen. „Wenn uns dann in der Fakultät mal ein Professor entgegenkommt, staunen die Schüler nicht schlecht“, hat Milena schon oft festgestellt – auch das gehöre zum Uni-Alltag.