Bochum. Förderpreis der Stiftung „Jugend und Schlösser“ wurde zum zweiten Mal an junge Talente vergeben. Preisverleihung in wechselnden historischen Gemäuern, diesmal in Bochum.

Den Genuss eines Kammerkonzerts in einem sagenumwobenen Gemäuer erlebten am rund 100 Gäste im Haus Laer. In historischem Ambiente erhielten fünf junge Musiktalente den zweiten Kammermusikförderpreis NRW der Stiftung „Jugend & Schlösser“. Der mit 1500 Euro dotierte und mit einem viertägigen Workshop verbundene Preis wurde erst 2014 gestiftet und beim ersten Mal in Düsseldorfer Schloss Benrath vergeben.

Bewusstsein für Burgen schaffen

„Das Haus Laer in Bochum bot sich diesmal einfach an, weil der Raum sehr schön ist und sich gut für Kammermusik eignet“, sagte Harriet Oelers vom Kammermusikzentrum NRW. Den Stiftern, also den Schloss- und Burgherren selbst, sei daran gelegen, ein Bewusstsein für die vielen Baudenkmäler in NRW zu schaffen und sie für ein Publikum zu öffnen, sagte sie weiter. Außerdem ginge es natürlich darum, Ausnahmetalente zu fördern. Die Preisträger werden von einer fachkundigen Jury bei einem Auswahlvorspiel während der Osterferien ermittelt.

Mit romantischem Ton

In diesem Jahr konnte das Duo aus Clara-Saeko Burkhardt an der Violine und Wenyi Xie am Klavier aus dem Hochsauerland und das Perkussionstrio aus Philipp Nordmeyer, Maximilian Nordmeyer und Max Middendorf aus Bielefeld überzeugen. Beide Ensembles präsentierten ihr Können bei einem kleinen Konzert im Haus Laer. Burkhardt und Xie interpretierten die a-Moll-Sonate von Robert Schumann, laut Dr. Robert von Zahn vom Landesmusikrat NRW „mit großem romantischem Ton und bemerkenwerter Geschlossenheit sowie einen pittoresken Walzer von Benjamin Britten und den Kopfsatz aus Griegs Violinsonate in c-Moll.“

Die Perkussionisten entfalteten ihre Spielfreude an fünf Mallet- Instrumenten. „Berückende Vibraphon-Melodien über schwebenden Marimba-Grooves durchdrangen den Saal. Gerhard Stengerts ,Attuj’ klang wie für den Raum geschrieben“, so von Zahn. Als dritter Musiker an der Perkussion sprang Arndt Bodenberger ein, da Max Middendorf im Ausland weilte.

In diesem Jahr unterstützte erstmals auch die „Andreas Mohn Stiftung“ das Projekt der Stiftung „Jugend & Schlösser“.