Bochum. Einkaufszentrum investierte rund 150 Millionen Euro. Neues Konzept soll größtes deutsches Open-Air-Center fit für die Zukunft machen. Anfang November sollen letzte Arbeiten abgeschlossen sein.
Tausende Neugierige strömten zum ersten verkaufsoffenen Sonntag des runderneuerten Ruhr Parks nach Harpen. Center-Manager Christian Krause hielt es nicht in seinem Büro: Immer wieder zeigte er Kunden selbst den Weg durch die an einigen Stellen noch behindernden Bauzäune. Viele Besucher stellte der Tag trotzdem auf eine Geduldsprobe. Was jedoch nicht an den Baustellen-Behinderungen lag, sondern vielmehr an der schieren Masse der Menschen. Bis auf die Autobahn staute sich die Fahrzeugschlange zurück.
Ein regelrechter Rundlauf
Zwar waren einige Geschäfte nur über schmale Rampen zu erreichen, doch das neue Herz des Ruhr Parks – der Diskus oder „Fashion Loop – hat bereits begonnen, zu schlagen. „Unsere Kunden haben jetzt zum ersten Mal die Möglichkeit, die Geschäfte sozusagen im Rundlauf zu besuchen“, erläuterte Center-Manager Christian Krause das Konzept. Die Shopping-Center -Spezialisten „Sagnez & Partners“ haben dieses asymmetrische Gebilde geschaffen, das sich mit seinem gewölbten Vorbau deutlich von der gezackten neuen Dach-Konstruktion im Origami-Falt-Stil absetzt. Mit diesem Dach wurden die Geschäfte des „Altbestandes“ aufgewertet.
Zum ersten Mal überhaupt hat Lisa Krupka aus Wuppertal das nach eigenen Angaben größte deutsche Open-Air-Einkaufszentrum besucht. „Hier sind noch viele Baustellen aber es ist schon zu erkennen, dass es einmal schön wird“, sagt sie. Vor dem Info-Point unter dem jetzt weißen – früher bekanntlich knallgelben – Zeltdach informiert sie sich über die Verteilung der Geschäfte. Sie hat sich für den Sonntag fest vorgenommen, ein paar neue Schuhe mit nach Hause zu nehmen.
Schon weit vor 13 Uhr schoben sich die Massen durch die luftiger wirkenden Einkaufsstraßen. Besonders auf der komplett neu gestalteten sogenannte Süd-Mall wird deutlich, was die Macher beabsichtigen: Mehr Luft und mehr Bewegungsfreiheit. Zuvor hatte sich der Ruhr Park ein genaues Bild von den Wünschen seiner Kunden gemacht. In einer Umfrage hatten sich 96 Prozent gegen eine komplette Überdachung ausgesprochen. Viele vermissten Musik. Ergebnis: Wo es möglich war wurden die Dächer höher gesetzt und Lautsprecher unter das Vordach des Diskus montiert.
Rund 200 Millionen Euro kostete der Umbau. Wobei der Besitzer Unibail-Rodamco Germany GmbH (früher mfi), der zur französischen Unibail-Rodamco-Gruppe gehört, selbst investierte. Noch einmal rund 50 Millionen Euro investieren die einzelnen Mieter des Zentrums selbst.