Bochum. . Musical „Monty Python’s Spamalot“ im Schauspielhaus frenetisch gefeiert. Die pfiffige Aufführung strotzt vor Zitaten und lustigen Einfällen.

Spätestens zur Pause ist sich das Publikum am Freitagabend im ausverkauften Schauspielhaus einig: „Wie geil ist das denn?“ fragt einer. „Sowas Cooles hab’ ich noch nie gesehen“, so ein anderer. Kein Zweifel: Das Musical „Spamalot“ ist auf dem besten Weg, der größte Hit der neuen Saison zu werden. (Kritik: Kulturseite im Hauptteil).

Das Stück

„Monty Python’s Spamalot“ basiert lose auf dem Film „Die Ritter der Kokosnuss“ (1975) der legendären britischen Komikertruppe. Wer den Film kennt, entdeckt viel wieder (Killer-Kaninchen oder den schwarzen Ritter). Auch Neulinge haben ihren Spaß, denn das Stück versteht sich zudem als augenzwinkernde Verballhornung des Musical-Genres. Ob Starlight oder Phantom der Oper: Alle kriegen ihr Fett weg.

Bühne / Kostüme

Das Bühnenbild ist atemberaubend. Ständig werden neuen Kulissen von der Seite hereingeschoben, entstehen neue Szenen. Das entspricht dem surrealen Humor der Pythons punktgenau. Dazu gehören auch die Ritterrüstungen: Nach einem Aufruf in der WAZ wurden sie von 50 Strickern ehrenamtlich aus Paketband zusammen geschnürt.

Das neue Dreamteam an der Königsallee: Ronny Miersch (links) als Patsy und Matthias Redlhammer als grimmiger König Artus harmonieren absolut großartig.
Das neue Dreamteam an der Königsallee: Ronny Miersch (links) als Patsy und Matthias Redlhammer als grimmiger König Artus harmonieren absolut großartig. © Diana Küster

Haufenweise Anspielungen

Die kurzweilige Aufführung strotzt vor Anspielungen, Zitaten und kleinen Gags am Rande. Das beginnt bei Harald Schmidt (als „Stimme Gottes“ vom Tonband zu hören) und endet bei großen Musical-Hits, die das Publikum selber anstimmen muss (dem Theater fehlen dafür die Rechte). Auch das eigene Haus wird nebenher aufs Korn genommen: von Intendant (Andrew Lloyd) Weber bis zur Star-Aktrice Jana Schulz.

Jubel und Party

Der letzte Vorhang fällt – und das Haus tobt wie selten zuvor gehört. Zehn Minuten stehende Ovationen sind der Lohn für die glücklich dreinschauenden Schauspieler, Musical-Gäste und das Regie-Team um Christian Breyer, der aussieht, als habe er mit diesem enormen Erfolg selber nicht gerechnet. Nach der Vorstellung bedankt sich Intendant Weber hinter der Bühne bei seinen Leuten, denn „Spamalot“ versteht sich auch als Gesamt-Leistung des Hauses. Mehr als 100 Mitarbeiter sind an der Aufführung beteiligt. Das schweißt zusammen.

Nächste Termine: 16.9., 20.9., 24.9. und im Oktober. Tel. 0234 / 33 33 55 55.