Bochum. Die Alterskrankheit Osteoporose steht im Blickpunkt des WAZ-Nachtforums Medizin am 17. September im Knappschaftskrankenhaus Langendreer.

Es ist noch nicht so lange her, da kam die Diagnose Oberschenkelhalsbruch einem Todesurteil gleich. Älteren Patienten drohte monatelange Bettlägerigkeit; daraus resultierten gefährliche Folgekrankheiten. Dieses Risiko ist weitgehend gebannt. Die Fallzahlen jedoch werden drastisch zunehmen, befürchtet Prof. Dr. Rüdiger Smektala, Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Knappschaftskrankenhaus Langendreer, der am Donnerstag, 17. September, beim WAZ-Nachtforum über Osteoporose informiert.

Der Knochenschwund zählt zu den häufigsten Erkrankungen im Alter. In Deutschland sind sechs Millionen Menschen betroffen, davon 80 Prozent Frauen. Dabei sprechen die Fachärzte von einem „ganz natürlichen Vorgang“. Wie etwa die Kraft und die Schnelligkeit nimmt auch die Knochenmasse ab dem 30. Lebensjahr kontinuierlich ab. Problematisch wird der Schwund, wenn die Festigkeit der Knochen im Alter nicht mehr ausreicht, um einen Sturz heil zu überstehen oder Knochen spontan brechen und sich deformieren. Meist merken die Erkrankten erst jetzt, dass sie an Osteoporose leiden.

Drei Fachärzte halten Vorträge

„Wenn der Knochen schwindet: Osteoporose, die häufigste Knochenkrankheit im Alter“, lautet der Titel des WAZ-Forums in Langendreer. Beginn in der Cafeteria der Uni-Klinik In der Schornau ist um 19 Uhr. Drei Mediziner halten allgemeinverständliche Vorträge:
– „Knochenschwund: vermeidbar, behandelbar oder einfach ein Schicksalsschlag?“, fragt der niedergelassene Facharzt für Orthopädie, Dr. Markus Lepper, und berichtet über Risikofaktoren und Diagnose ebenso wie über mögliche Therapien von Sport über Ernährung bis zum Sonnenlicht.
– „Ein verlässlicher Begleiter in den höheren Lebensjahren“: So moderat beschreibt Dr. Christoph Friedrich, Chefarzt des Zentrums für Altersmedizin im St. Maria-Hilf-Krankenhaus, die Volkskrankheit Osteoporose. Er zeigt u.a. auf, wie gezieltes Training die Folgen von Stürzen vermindern kann.
– Der Vorbeugung widmet auch Prof. Smektala breiten Raum. Zudem stellt er Methoden vor, mit denen Knochenbrüche im Alter behandelt und eine lange Bettlägerigkeit vermieden werden kann.

Anmeldungen ab sofort möglich

Durch das Nachtforum führt WAZ-Redaktionsleiter Thomas Schmitt. Beim Ausklang mit Imbiss und Getränken stehen die Fachärzte zu persönlichen Gesprächen zur Verfügung. Die Teilnahme ist für unsere Leserinnen und Leser wie immer kostenlos. Anmeldungen sind ab sofort möglich. Wer dabei sein will, wählt die kostenfreie Rufnummer
0800/60 60 710.

Chefarzt: Zahl der Oberschenkelhalsbrüche wird sich mehr als verdoppeln

Diese Zahl alarmiert: Oberschenkelhalsbrüche in Deutschland werden bis zum Jahr 2050 um 125 Prozent zunehmen, sagt Prof. Dr. Rüdiger Smektala, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Knappschaftskrankenhaus Langendreer, voraus.

Bedingt durch die demografische Entwicklung werden in 35 Jahren 28 Prozent der Deutschen älter als 65 sein. Entsprechend häufiger werde Osteoporose auftreten – und damit nicht nur Oberschenkelfrakturen, sondern auch Wirbelkörper- oder Armbrüche. „Notwendigkeit und Kosten von Krankenhausbehandlungen gerade bei älteren Bürgern werden deutlich zunehmen“, so Prof. Smektala.

Schon jetzt müsse alles getan werden, um Stürze zu vermeiden. Und: Knochenschwund müsse frühzeitiger erkannt werden. Smektala: „Vor allem ältere Frauen müssen im Rahmen der haus- und fachärztlichen Versorgung auf Osteoporose untersucht werden. Hierzu gehören Knochendichtemessungen und eine konsequente medikamentöse Behandlung, die über viele Jahre durchgeführt werden muss. Dadurch kann der Knochenschwund gebremst und Sturzfolgen gemindert werden.“

Die Konzepte gegen Osteoporose (dabei ist u.a. auch der Sozialdienst gefragt) werden Prof. Smektala und seine Kollegen beim WAZ-Forum ausführlich vorstellen.