Bochum. . Auf der Heinrich-König-Straße werden alte Kohleflöze verfüllt. Noch bis Anfang Oktober müssen sich Verkehrsteilnehmer und Anwohner in Geduld üben.
Nanu! Gesperrt! Mit ihrem Fiat-Panda ist die junge Frau auf der Blankensteiner Straße, Ecke Heinrich-König-Straße förmlich gestrandet. Vor ihr: Bauzäune. Hinter ihr: das dunkle Weitmarer Holz. Doch wo jetzt lang?
So oder ähnlich geht es momentan vielen Autofahrern, denen die Sperrung der Heinrich-König-Straße zu schaffen macht, bekanntlich eine wichtige Verbindungsachse zwischen Weitmar und Linden. Und die Autofahrer und Anwohner müssen sich weiter in Geduld üben: Bis Anfang Oktober wird die Sperrung voraussichtlich dauern, teilt das Tiefbauamt mit.
Der Grund: Unter der Heinrich-König-Straße wurden anhand alter Grubenbilder Hinweise auf Kohleflöze der ehemaligen Zeche „Bonifacius“ gefunden. Diese wurde zwar schon im Jahr 1834 still gelegt, da die Kohlevorräte hier weitgehend abgebaut waren, doch die Hohlräume unter der viel befahrenen Straße blieben. Die Gefahr von Bergschäden ist groß: „Es lassen sich keinerlei Vorhersagen treffen, wann es hier zu Schäden kommen könnte“, sagt Jürgen Maeder vom Tiefbauamt.
Hohlräume in 14 Metern Tiefe
Da das Tiefbauamt ab Oktober die Kanäle und die Fahrbahn auf der Heinrich-König-Straße zwischen Blankensteiner Straße und Neulingstraße ohnehin erneuern will, werden im Vorfeld jetzt die Hohlräume in etwa 14 Metern Tiefe verfüllt. Das Problem: Diese Hohlräume müssen erst gefunden werden, denn verlässliches Kartenmaterial gibt es darüber nicht. „Eine genaue Darstellung der Flöz-Verläufe wurde erst im Jahr 1865 verpflichtend“, so Maeder, „und da war die Zeche schon geschlossen.“
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Mit einem Bohrer wird der Verlauf des Flözes untersucht und dann unter großem Getöse mit einer Wasser-Zement-Mischung verfüllt. Diese brauche zwar 28 Tage, bis sie hart geworden ist, doch gelange sie auch in kleinere Hohlräume unter der Erde.
Ab Oktober folgt nächste Baustelle auf Hattinger Straße
Spätestens am 2. Oktober sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. „Dann beginnt die Bogestra damit, auf der Hattinger Straße in Höhe Wasserstraße die Gleise auszutauschen“, sagt Susanne Düwel vom Tiefbauamt. Diese Baumaßnahme sei bewusst an den Beginn der Herbstferien gelegt worden. „Bis dahin muss die Heinrich-König-Straße als Umleitungsstrecke wieder zur Verfügung stehen.“
Mit der Erneuerung der Fahrbahn auf der Heinrich-König-Straße will das Tiefbauamt warten, bis die Arbeiten an der Hattinger Straße beendet sind. Eine weitere Vollsperrung wie momentan ist dann nicht mehr in Sicht: Die Straße werde einspurig geführt.