Bochum/Witten. 3000 Fans feierten „Chefarzt“ Farin Urlaub bei seinem Auftritt beim Zeltfestival Ruhr. Mit seinem Racing Team bot er Punkrock im orchestralen Gewand.

Sein Musiklehrer riet ihm, „später nichts mit Musik“ zu machen. Die Karriere des Jan Ulrich Max Vetter beweist: Auch Pauker liegen mitunter komplett daneben. Als Farin Urlaub zählt der inzwischen 51-Jährige zu den erfolgreichsten Rockmusikern in deutschen Landen: seit über 30 Jahren mit den Ärzten, seit über zehn Jahren mit dem Farin Urlaub Racing Team (FURT), mit dem der Berliner seine Solo-Projekte einspielt und live präsentiert.

Rund 3000 Besucher – darunter etliche ergraute Ärzte-Veteranen – feierten FURT am Montag beim Zeltfestival Ruhr. Mit seiner Mädels-Band (nur das Bläser-Quartett ist männlich) machte der immerblonde Frontmann das letzte Konzert der „Es besteht keine Gefahr für die Öffentlichkeit!“-Tour zum Erlebnis für die Fans, für die FURT weit mehr ist als eine Ersatzbefriedigung für Ärzte-lose Epochen. Im Gegenteil: Anders als beim rockmusikalisch eher puristischen Original bestechen die typischen Farin-Kompositionen durch ihren deutlich opulenteren Rahmen. Orchester trifft Punk: Das hat was.

Auffällig: Beim Zeltfestival nutzen Künstler ihre Auftritte in diesen Tagen zu klaren Ansagen gegen Rassismus und Neonazi-Aufmärsche. So am Montagabend auch Farin Urlaub. Gut so!