Bochum. Das 1991 entstandene Collegium vocale der Ruhr-Universität präsentiert sich als gefragter Klangkörper, der Auftritte in aller Welt absolviert.
Die Sommerpause hat sich das Collegium vocale wirklich verdient. Die Sängerinnen und Sänger des Universitäts-Chores waren im letzten Semester stark gefordert; vor allem die Welturaufführung der zum 50. Geburtstag der Ruhr-Uni von Siegfried Matthus komponierten Auftragsarbeit „Epimetheus oder Die Geburt der Hoffnung aus der Musik“ verlangte den Choristen eine Menge Flexibilität, Disziplin und stimmlicher Kraft ab.
Die Zustimmung auf die Präsentation des Werkes im Audimax fiel durchweg positiv aus, aber Lob ist der Chor gewohnt. Die jahrelange Feinarbeit von Universitätsmusikdirektor Hans Jaskulsky trägt Früchte.
Stilistische Bandbreite
Das Collegium vocale ging 1991 aus dem Kammerchor der Ruhr-Universität hervor und besteht aus nicht-professionellen Sängerinnen und Sängern, wenn auch mit ausgewählten Stimmen. Die intensive chorische Stimmbildung prägt die regelmäßige Probenarbeit; mit den Jahren entstand so ein homogener und flexibler Klangkörper, der über ein vielfältiges Repertoire verfügt.
Die stilistische Bandbreite reicht von der Renaissance (Palestrina) und dem Barock (Bach, vor allem) bis zu klassischen und/oder romantischen Werken. Erfasst werden aber auch Entwicklungen der Moderne, so in der erwähnten „Epimetheus“-Erstaufführung.
Der Chor präsentiert sich in regelmäßigen Konzerten in Bochum und Umgebung, aber auch auf Konzertreisen im In- und Ausland; so sind die Bochumer Sänger/innen regelmäßig mit Bach-Aufführungen in der Leipziger Thomaskirche zu Gast. Die Auslandskonzerte gehören zur Tradition des Universitätschores und des Universitätsorchester der RUB; mit ihnen werden aus der Hochschule hinaus kulturelle Brücken in die Welt geschlagen. Reisen nach Polen, Israel, China und Costa Rica wurden bereits absolviert.
Opernproduktion im Herbst
Für den Herbst steht schon die nächste Herausforderung auf dem Spielplan. Am 18. Oktober findet im Auditorium maximum eine außergewöhnliche Opern-Produktion statt: Siegfried Wagners Märchenoper „An Allem ist Hütchen Schuld!“. Die Aufführung des selten gespielten Stücks kommt als Koproduktion des Musischen Zentrums mit den Bochumer Symphonikern, dem Pianopianissimo-Musiktheater München, der Hochschule für Musik Köln und der Internationalen Siegfried Wagner Gesellschaft Bayreuth auf die Bühne. Für die Chorszenen werden noch stimmlich versierte Mitstreiter gesucht.
Bei Interesse bitte melden bei Hans Jaskulsky im Musischen Zentrum der Ruhr-Universität, Telefon 0234/32-22800.