Bochum. . Zahlreiche Wohnungsunternehmen präsentierten sich bei der 9. Bochumer Wohnungsbörse in der Innenstadt. Auch Flüchtlinge waren dort ein Thema.
Ob es nun um Einbruchsprävention, Flüchtlinge oder den Umgang mit Leerständen in der demografisch schrumpfenden Stadt Bochum geht – die Ansprüche an Wohnungsgesellschaften sind gestiegen. Bei der neunten Bochumer Wohnungsbörse am Samstag auf dem Husemannplatz hatten zahlreiche Wohnungsgesellschaften die Gelegenheit, sich vor potenziellen Kunden zu präsentieren und über neue Herausforderungen zu sprechen.
Flüchtlinge in DeutschlandZum Beispiel die Unterbringung von Flüchtlingen: Die VBW Bauen und Wohnen zum Beispiel kooperiere schon seit zwei Jahren mit der Stadt, erklärt Gebietsleiter Marco Biebald, aber: „Es ist schwierig, passende Wohnungen zu finden: Entweder sind es alleinstehende junge Männer oder große Familien.“ Das bedeutet, dass entweder entsprechend kleine oder sehr große Wohnungen vonnöten sind. Der VBW sei es wichtig, so Biebold, dass man die Neuankömmlinge in bestehende Hausgemeinschaften integriere: „Wir wollen keine Ghettobildung.“
Geringer Leerstand bei der Annington
Auch Carsten Küster von der Deutschen Annington hat sich Gedanken zum Thema Flüchtlinge gemacht: „Wenn man rund 8000 Wohnungen in Bochum vermietet, will man sich auch sozial engagieren“, sagt er. Zwischen 40 bis 50 Wohnungen hat die Annington derzeit an Flüchtlinge vermietet. Wirtschaftlich gesehen ein Spagat: Die Miete kommt zwar von der Stadt, aber: „Viele haben nur einen Duldungsstatus – die können auch schnell wieder weg sein.“ Dass Vermietungen an Flüchtlinge die steigenden Leerstände in Bochum ausgleichen könnten, spielt für Küster keine Rolle: „Wir haben sowieso bloß einen Leerstand von 2,5 Prozent.“ Grund dafür sei der Zuzug von Studenten.
Auch der Mieterverein hat sich auf der Wohnungsbörse präsentiert: „Viele wissen gar nicht, dass es uns gibt“, sagt Sabine Mosler-Kühn – der Verein berät Mieter zum Beispiel rechtlich, wenn es um Betriebs- oder Heizkostenabrechnungen geht. „Und auch bei Mieterhöhungen wegen Modernisierung“, sagt Sabine Mosler-Kühn. Diese seien nämlich oft nicht gerechtfertigt.
Auch die Polizei war vor Ort, um über Einbruchsprävention zu informieren – im Gegensatz zu Modernisierung ist das eine Sache des Mieters: Wer zum Beispiel einbruchssichere Fenster oder einen Querriegel an der Tür anbringen möchte, muss sich zunächst die Erlaubnis vom Vermieter holen und sich dann selber darum kümmern, erklärt Kriminalhauptkommissar Rolf Franke. „Die Kosten muss in der Regel der Mieter tragen, der Vermieter ist nicht dazu verpflichtet“, sagt er.