Bochum. Ein Bochumer Café startet eine außergewöhnliche Hilfsaktion. Die Gäste können an einem „Wunschbaum“ notieren, wie sie Flüchtlinge unterstützen wollen.
Grün ist ihr Café. Grün ist die Hoffnung. Die Hoffnung, die Barbara Hirmke den Flüchtlingen vermitteln will, die derzeit täglich in großer Zahl in Bochum eintreffen. Der „Wunschbaum“, den die Gäste im Café Corba bestücken, kann für die Asylbewerber zwar keine Wunder bewirken, ihnen aber den beschwerlichen Alltag erleichtern.
„Ich liebe es, Menschen zu betüddeln“, strahlt die quirlige Herzensfrau, die binnen zwei Monaten die Herzen vieler Bochumer erobert hat. Das Café-Bistro Corba, das Barbara Hirmke zusammen mit Corina Kotzum (daher Cor & Ba) im Mai an der Huestraße 6 eröffnet hat, überzeugt mit veganen und regionalen Leckereien. Die Seele der grünen Oase ist aber „die Barbara“, wie sie hier jeder nennt: eine gebürtige Fränkin, die es vor drei Jahren als Restaurantleiterin nach Bochum verschlagen hat.
Das Corba hat sich etabliert. Zeit, „etwas für die Menschen tun, die auf der Schattenseite der Gesellschaft leben“. Dazu dient der Wunschbaum, dessen Äste die Wände des Lokals schmücken. Ab sofort wollen Barbara Hirmke und Corina Kotzum mit ihrer „Aktion Wunschbaum“ einen Beitrag zur Flüchtlingshilfe in Bochum leisten.
Und so funktioniert’s
- Die Gäste im Café Corba notieren auf Karten, was sie für die derzeit rund 1600 Flüchtlinge in unserer Stadt tun wollen.
- Das können Sachspenden ebenso sein wie Angebote für ehrenamtliche Arbeiten in den Unterkünften und Wohnungen. Vor allem Hilfen für die Familien sind gefragt.
- Die Gäste werden gebeten, ihren Namen und ihre Telefonnummer auf den Karten zu vermerken.
- Sämtliche Vorschläge werden an Nadine Meyer übergeben. Sie koordiniert bei der Stadtverwaltung die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe und informiert die Corba-Gäste alsbald, wo welche Spende und welches Ehrenamt gebraucht wird.
Aktualisierte Liste steht im Internet
Nach dem WAZ-Bericht über Helfer und Hilfen reißen die Anrufe und E-Mails im Büro von Nadine Meyer nicht ab. Vor allem Sachspenden werden offeriert. Folge: Der Bedarf an Rädern und Tornistern ist vorerst gedeckt.
Eine aktualisierte Liste, welche Spenden und ehrenamtlichen Arbeiten für die Flüchtlinge benötigt werden, steht online auf www.bochum.de. Infos und Angebote: 0234/910 15 31; E-Mail: nmeyer@bochum.de
Unterstützung auch für Kinderhospiz
Für Barbara Hirmke ist klar: Die Aktion Wunschbaum wird so lange fortgeführt, so lange der Bedarf da ist. Und das kann noch Monate dauern. Derweil denkt sie aber auch an notleidende Familien in ihrer fränkischen Heimat. Sämtliche Trinkgelder, die in einem Sparschwein landen, sind für ein Kinderhospiz in Bayern bestimmt.
Dass das Schwein grün ist, bedarf wohl kaum einer Erwähnung.