Bochum. Auf ein Juweliergeschäft in der Bochumer Innenstadt ist am Montag ein bewaffneter Raubüberfall verübt worden. Zwei Mitarbeiter wurden gefesselt.
Schock am Nachmittag für zwei Juwelier-Mitarbeiter: Auf ein Uhren- und Schmuckgeschäft an der Kortumstraße wurde am Montag ein bewaffneter Raubüberfall verübt. Die Angestellten wurden gefesselt. Die Suche nach den Räubern blieb bis zum Abend erfolglos.
„Unglaublich! Und so etwas am helllichten Tag!“ Gudrun Rudzinski (44) steht fassungslos vor dem mit rot-weißem Flatterband abgesperrten Eingang des Juweliers Marc. Kurz zuvor, gegen 16.50 Uhr, hat sich hier ein wahrer Krimi ereignet. „Drei Männer – ihrer Sprache nach mutmaßlich aus Osteuropa – betraten das Geschäft. Zwei waren mit Pistolen bewaffnet“, schildert Inhaber Marc Mauer (31), der zum Zeitpunkt des Überfalls nicht im Laden war. Auffällig: Alle drei trugen ein Sakko. „Durchaus ungewöhnlich für einen Raubüberfall“, weiß Polizeisprecher Guido Meng.
Kunden befreien Beschäftigte
Die zwei Mitarbeiter – eine Verkäuferin und ihr Kollege – werden mit den Schusswaffen bedroht und müssen sich auf Stühle setzen. Mit mitgebrachten Kabelbindern werden sie an den Händen gefesselt. Zwei, drei Minuten dauert es, bis die Räuber sich in den Vitrinen bedient haben. Mit der Beute flüchten sie nach draußen. Ob sie von Zeugen auf der belebten Kortumstraße gesehen werden, blieb am Montag offen.
Weitere drei Minuten später werden die Mitarbeiter erlöst. Ein Ehepaar betritt das Geschäft. Die Kunden können kaum glauben, was sie sehen, greifen dann aber beherzt zu einer Schere, durchtrennen die Kabelbinder und befreien die beiden Beschäftigten, die unverzüglich die Polizei alarmieren. Die leitet sofort eine Fahndung an, die aber zunächst kein Ergebnis bringt. Gleichwohl könnten die Ermittler schnell auf die Spur der Räuber kommen. Alle drei Männer (1,70 bis 1,80 Meter groß, Mitte 20, kurze dunkle Haare) waren nicht maskiert. „Wir haben in allen unseren Geschäften eine engmaschige Videoüberwachung. Die Täter dürften also gut zu erkennen sein“, sagt Michael Mauer, alteingesessener Bochumer Juwelier und Vater von Marc, der das Geschäft an der Kortumstraße 116 seit zweieinhalb Jahren führt.
Die beiden Mitarbeiter blieben körperlich unversehrt, werden aber psychologisch betreut. Wegen des Überfalls bleibt der Laden voraussichtlich am Dienstag geschlossen. Vorübergehend eingestellt wurde am Montagnachmittag auch der Verkauf in der Juwelierhandlung Mauer an der Kortumstraße 61 – aus Sicherheitsgründen, wie es hieß.
Polizei sucht Zeugen
Den Räubern fielen Uhren, möglicherweise auch Schmuck in die Hände. Über den Wert konnte die Polizei am Montag noch keine Angaben machen. Gesucht werden Zeugen, die den Überfall auf der Kortumstraße beobachtet haben oder Hinweise zu den Räubern machen können. Sie werden gebeten, sich bei der Polizei unter 0234/909 41 30 oder - 44 41 zu melden.