Bochum.. „Ober-Kassierer“ Wolfgang Wendland protestierte in Bochum gegen Gebühren für Straßenmusikanten – und sang selbst manche Weisen.

Mit seiner ersten öffentlichen Wahlkampf-Kundgebung hat Wolfgang Wendland ein nur spärliches Publikum gefunden. Rund 50 Besucher – meist Fans seiner Wattenscheider Punkband „Die Kassierer“ – lauschten auf dem Husemannplatz den Worten und Weisen des Oberbürgermeister-Kandidaten.

Am 13. September gebe er sich mit Platz 2 zufrieden. „In der Stichwahl werden’s dann über 50 Prozent“, gab der parteilose OB-Bewerber im WAZ-Gespräch seine Ziele vor. „Bochum soll Großstadt werden“, heißt das Wahlprogramm von „Wolfgang Wendland, 52, Bauch“ (Spiegel). Punkt 5 war Gegenstand der Kundgebung: „Straßenmusiker umsonst.“

Einige Meilensteine der Punk-Dinos

Fünf Euro pro Tag müssen Straßenkünstler entrichten, die in Bochum umsonst und draußen musizieren wollen. Zwei Tage kosten 7,50 Euro, drei Tage zehn Euro. „In Nachbarstädten wie Essen, Dortmund oder Gelsenkirchen gibt es diese Gebühren nicht“, sagt Wendland, weiß um die „prekären Lebensverhältnisse“ vieler singender, blasender und klimpernder Kollegen und postuliert: „Musik erhöht die Aufnahmequalität in der Innenstadt. Auch in Bochum darf es kein Geld kosten, Menschen mit Musik zu erfreuen!“

Das tat der „Kassierer“-Sänger sogleich. Zur Freude der Fans und zum baffen Erstaunen mancher Nicht-Kassierer-Kenner stimmte er mit seinem Bruder Volker an der Gitarre einige Meilensteine der Punk-Dinos an, darunter „UFO“ und – klar doch – „Das Schlimmste ist wenn das Bier alle ist“.

Apropos Bier: Die Polizei hatte die Kundgebung nur mit der Auflage genehmigt, auf jeglichen Alkoholgenuss zu verzichten. Wachsame Beamte schauten sich das Treiben aus angemessener Distanz an.

Kein Bier und kein Striptease

Wolfgang Wendland hielt sich wie seine Kassierer-Jünger an das Pullen-Verbot: ein Umstand, der ob der exzessiven Trinkfreudigkeit der Punk-Ikone und seiner Anhänger eine besondere Erwähnung verdient. Dass „Wölfi“, wie er in der Szene genannt wird, auch auf einen zweiten, sonst festen Bestandteil seiner Auftritte verzichten würde, war vorher klar. Als künftiger Oberbürgermeister, so hat es Wendland stets betont, könne er kaum mehr nackt ans Mikro treten.

Weitere Wahlkampf-Kundgebungen des OB-Anwärters seien nicht terminiert, so Wendland zur WAZ. „Das läuft bei mir eher kurzfristig.“

Die Oberhausener OB-Kandidaten bei Abgeordnetenwatch:

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