Bochum. . Bochum Marketing appelliert an Geschäftsleute, sich mehr als bisher für solche Aktionen wie die Geranien-Türme einzusetzen. Die Stadt habe kein Geld dafür.

Die Innenstadt muss blumiger werden. Davon ist Thomas Weckermann fest überzeugt. Der Prokurist von „Bochum Marketing“ appelliert deshalb an alle Geschäftsleute und Anwohner, sich stärker für solche Aktionen wie die seit Mai dort aufgestellten Geranien-Türme einzusetzen. „Eine Kettenreaktion müsste hinzubekommen sein.“

Die dreistöckigen Blumen-Türme stehen an 16 Stellen entlang der Huestraße, Luisenstraße, Grabenstraße und des Boulevards. Sie sind mit roten und rosafarbenen Hänge-Geranien bestückt, werden von einer holländischen Firma versorgt und kosten 420 Euro pro Stück. Im Preis enthalten sind das Aufstellen, das Auswechseln kaputter Blumen, regelmäßige Bewässerung und Entsorgung im Herbst. Weckermann sagt, die Türme seien „auflockernde Farbtupfer“, die dem flanierenden Bürger „ein Wohlfühlcharakter vermitteln“ sollen. 15 Geschäftsleute, darunter BO-Marketing selbst und eine Anwaltskanzlei (aus einem Obergeschoss), haben sich an der Finanzierung beteiligt. Weitere Händler und Firmen lehnten ab.

Blumen gegen Baustellen

Auch auf dem Husemannplatz sind die insgesamt vier großen Blumenbeete (im Besitz der Stadt) mit blühenden Bodendeckern hergerichtet worden, nachdem es dort zuvor trostlos aussah. Bezahlt wurden die Pflanzen von der VBW, den Stadtwerken, der EGR, Vapiano, der Deutschen Bank und der Commerzbank. Gepflanzt wurden die Blumen von Lehrlingen mehrerer Garten- und Landschaftsbaubetriebe. Für die Bewässerung sorgen die beiden Banken und Vapiano.

Die Stadt unterhält auch eigene Kübel und Beete in der Innenstadt; vor wenigen Tagen wurde auch noch der Mittelstreifen der Viktoriastraße in der Nähe des Schauspielhauses bepflanzt. Doch das Aufkommen insgesamt ist wegen knapper Kassenlage der Stadt sehr überschaubar. „Die Stadt kann es nicht mehr finanzieren“, meint Weckermann. Das Problem hätten andere Großstädte auch. Deshalb müsse „für die Zukunft das private Engagement der Anlieger einer Innenstadt mehr und mehr in den Vordergrund rücken. Nur so werden wir in der Lage sein, die Aufenthaltsqualität unserer Citys für den Bürger attraktiv zu gestalten. Daran hängen letztendlich auch ganz elementar die Umsatzzahlen des Einzelhandels“.

Eine Verschönerung der Innenstadt wird Weckermann zufolge umso wichtiger, als dass bald weitere Teile der Kortumstraße und der Husemannplatz erneuert werden. Schon ab Januar 2016 soll der Bereich der Kortumstraße zwischen Brück- und Bongardstraße erneuert werden. Weitere privat finanzierte Blumen-Arrangements könnten der atmosphärischen Belastung durch Baustellen etwas entgegenwirken, meint Weckermann. „Wir werden Jahr für Jahr neu missionieren.“