Bemühungen des Initiativkreises und der Anne-Frank-Realschule zahlen sich beim Sommerfest aus: Blühende Blumen hübschen den Stadtteil auf
Gerthe. „Wer etwas bewirken will, der muss die Leute aufwecken und sich engagieren“, sagt Erika Hagen. Sie weiß, dass es einen langen Atem braucht, Ideen umzusetzen und ist begeistert von dem, was Vereine wie der Initiativkreis Gerthe (InGe) und das Seniorenbüro für den Stadtteil leisten. „Alle profitieren von diesen Kooperationen“, sagt Erika Hagen. Selber hat sie geholfen, einen der vielen bunten Stände in der Fußgängerzone für den „Gerther Sommer“ aufzubauen. Vasen, Dekorationen oder Kleidung – alles Dinge aus dem Keller, die zum Wegschmeißen zu schaden sind und stattdessen in Spenden für die Projekte im Stadtteil getauscht werden können.
Das Straßenfest wurde organisiert von InGe und BO-Marketing und ist zugleich die Geburtstagsfeier der Bezirksvertretung Nord. Mit einem Quiz und Bühnenprogramm der Anne-Frank-Realschule, der evangelischen Kindertagesstätte, des städtischen Familienzentrums, der Big Band „Hot Pot Sound Orchestra“ und Howard-Carpendale-Imitator Frank Müller, bringen sie Leben in den Stadtteil.
Initiativkreis Gerthe als Veranstalter
Der Initiativkreis Gerthe (InGe) trifft sich jeden vierten Dienstag im Monat um 18 Uhr im Seniorenbüro Nord, Gerther Straße 20. Bürger sind eingeladen, teilzunehmen und eigene Ideen anzuregen.
InGe veranstaltet den Weihnachtsmarkt und ein Kinderfest sowie Trödelmärkte. Alle Termine: www.In-Gerthe.de
Ganz im Sinne des Initiativkreises, dessen Mitglieder sich unter dem Motto „Gerthe für Gerthe“ das ganze Jahr über darum bemühen, dass das Zentrum ihres Stadtteils nicht ausstirbt. „Unsere Geschäfte kämpfen ums Überleben. Seitdem keine Supermärkte mehr in der Innenstadt sind, laufen immer weniger Menschen an den Ladenlokalen vorbei“, sagt Vorsitzende Marion Kensy. Die rund 30 Mitglieder des Vereins engagieren sich in Projekten und machen sich stark für das, was sie ändern wollen. So haben sie Unkraut und Müll aus den Blumenkübeln beseitigt und bunte Blumen gepflanzt, die der Gerther Gärtner Herbert Dehnert pflegt. Unterstützt wird er dabei von den Schülern der Anne-Frank-Realschule. Die Garten-AG kümmert sich nachmittags auch um die Blumenkübel auf dem Marktplatz.
„Wir sind hier zu Hause, deswegen soll es hier auch schön aussehen“, sagt der 16-jährige Justin Weber. Beim „Gerther Sommer“ sitzt er gemeinsam mit vier anderen Mitgliedern der AG in der Fußgängerzone. Sie informieren über ihr Engagement und haben selbst gezüchtete Stecklinge und Tütchen mit Samen für Zierpflanzen mitgebracht. Gegen eine Spende nehmen sich die Leute Pflänzchen mit nach Hause. „Jeder gibt so viel, wie er will“, sagt Vivien Urbaniak, die, von der Arbeit in der AG begeistert, demnächst eine Ausbildung im Botanischen Garten anfangen wird.
Das Engagement der AG und allen Helfern des Initiativkreises zahlt sich aus. Marion Kensy hat festgestellt, dass die Leute jetzt lächeln, wenn sie in der Fußgängerzone an den neu bepflanzten Blumenkübeln vorbei gehen.