Bochum. Kooperationsvertrag zwischen der Ruhr-Universität und Gewerkschaft besteht 40 Jahre. SPD-Ministerin Schulze hielt die Begrüßungsrede.
Ganz im Zeichen der Mitbestimmung stand am Freitagnachmittag die Jubiläumsfeier zum 40-jährigen Bestehen der Kooperation zwischen der Ruhr-Universität Bochum und der IG Metall.
Angeregt durch Fragen aus dem Plenum erörterten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft, sowie Mitglieder der Universität und der Gewerkschaft ihre Prognosen für die Zukunft genereller Arbeitsprozesse und -strukturen in einer Industrie 4.0. „Bereits heute läuft die Mitbestimmung des Arbeitnehmers durch Betriebsräte leer“, erklärte Hans-Jürgen Urban, Vorstandsmitglied der IG Metall. Die Ausgliederung von Unternehmensteilen und Leiharbeit führe zu einer immer stärker dezentralisierten Arbeitswelt, in welcher die Frage nach der Zuständigkeit zum Hauptproblem würde. Gerade diese Problematik ist ein wichtiger Bestandteil jenes Zusammenschlusses von Universität und Gewerkschaft. Die NRW-Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung, Svenja Schulze, betonte in ihrer Begrüßungsrede die Wichtigkeit dieser Kooperation, die junge Menschen mit den nötigen Schlüsselkompetenzen ausstattet, um in der zukünftigen, zeitlich und räumlich entgrenzten Arbeitswelt zu bestehen.
Brückenfunktion zwischen Arbeitswelt und Wissenschaft
Gleichsam positive Worte fanden der IG Metall-Vorsitzende Detlef Wetzel und RUB-Direktor Elmar Weiler, die jeweils die „Brückenfunktion zwischen Arbeitswelt und Wissenschaft“ dieses Zusammenschlusses betonten.
Seit dem 9. Juli 1975 besteht der Kooperationsvertrag zwischen der Ruhr-Universität und der IG Metall und ist damit eines der ältesten Vereinbarungen zwischen einer Hochschule und einer Gewerkschaft. Beide Einrichtungen verpflichteten sich damals, das Verhältnis zwischen wissenschaftlichem Forschen und sozialpolitischer Praxis zu verbessern, so wie Impulse für den Strukturwandel der Region zu geben. 1979 wurde die zentrale Einrichtung, die Gemeinsame Arbeitsstelle RUB/IGM ins Leben gerufen.