Bochum. . Uraufführung von „Epimetheus oder die Geburt der Hoffnung aus der Musik“ am 24. Juni 2015 im Audimax der Ruhr-Universität Bochum.

Der Komponist Siegfried Matthus und die Librettistin Dorothea Renckhoff haben der Ruhr-Universität zum 50. Geburtstag ein Musikstück geschrieben. Die Uraufführung von „Epimetheus oder Die Geburt der Hoffnung aus der Musik“ steht im Mittelpunkt des Semesterkonzertes im Audimax.

Die Idee zu dem Chor- und Musikwerk basiert auf den beiden Figuren, die das Siegel der Ruhr-Uni schmücken: Prometheus und Epimetheus, Brüderpaar der griechischen Antike. Prometheus wird als der Aktive, „Vorausdenkende“ gedeutet, Epimetheus, der „Im-Nachhinein-Denkende“, als einer, der erst handelt, und dann denkt. Was nicht immer klug zu sein scheint...

Öffentliche Generalprobe

Aber stimmt diese heutzutage vollzogene Verknüpfung überhaupt mit den antiken Quellen überein? Das Autorenteam Renckhoff und Matthus, der klassische Philologe Hellmut Flashar (Emeritus der RUB) und Universitätsmusikdirektor Hans Jaskulsky wollten diese Frage klären – so wurde schließlich die Epimetheus-Musik ins Werk gesetzt. „Sie besinnt sich einerseits auf die antiken Quellen und versucht andererseits, die Figur einem heutigen Publikum neu zu erschließen“, so Jaskulsky. Am 24. Juni wird das etwa 45-minütige Werk als Welt-Uraufführung um 20 Uhr im Audimax erklingen.

RUB-Siegel zeigt antikes Brüderpaar

Im Siegel der Ruhr-Universität ist das Brüderpaar Prometheus und Epimetheus aus der griechischen Mythologie abgebildet.

Prometheus, der Vorausdenkende, steht für die entdeckenden Natur- und Ingenieurwissenschaften. Epimetheus, der Nachdenkliche, symbolisiert die textauslegenden Geisteswissenschaften.

„Das Bruderpaar Prometheus und Epimetheus wird von den Göttern gestraft, aber es ist Epimetheus, der seine Fehler erkennen und daraus lernen kann“, so Jaskulsky. Die Hoffnung wurde durch ihn in die Welt hineingelassen. Insgesamt habe man „keine Vertonung von mythologischen Sequenzen“ im Sinn gehabt, vielmehr ein Heranzoomen in die Gegenwart: „Die antike Problematik kann auch uns Heutigen Vieles sagen.“

Siegfried Matthus’ Komposition greift diesen Ansatz auf, wobei die Musik die in Dorothea Renckhoffs Libretto sprachmächtig formulierte Geschichte nicht illustriert, sondern sie mal kraftvoll, mal einfühlsam vorantreibt. Ausführende sind der Chor und das Orchester der Ruhr-Uni sowie Solisten.

Eintritt frei

Am Tag vor der Uraufführung findet im Audimax eine öffentliche Generalprobe des „Epimetheus“ statt (23. Juni, 19 Uhr). Dazu gehört auch eine Einführung in das Werk durch das komplette Autorenteam. Wie beim Semesterkonzert ist bei der Generalprobe der Eintritt frei