Bochum. Liedermacherin Katrin Hötzel hat mit ihrer Band bereits das dritte Album eingespielt. Am Samstag live an der Jahrhunderthalle.
Angenehm leise und unaufdringlich kommen die Songs der Bochumer Liedermacherin Katrin Hötzel daher. Sie beobachtet genau und beschreibt die Dinge um sie herum einfühlsam, ohne in diese „Hallo-jetzt-komm-ich“-Attitüde zu verfallen, die deutschen Pop bisweilen so nervtötend erscheinen lässt.
Mit ihrer Band „Katrins Gitarre“ hat Hötzel jetzt ihr drittes Album eingespielt, das den schönen Titel „Vom Unterwegssein und Ankommen“ trägt. Am heutigen Samstag stellt sie es live bei einer Release-Party ab 20 Uhr im Dampfgebläsehaus neben der Jahrhunderthalle vor. Mit der WAZ sprach die Sängerin über ihre Musik, über Freiheiten und übers ständige Heimweh.
Glückwunsch zur dritten CD! Eine stolze Leistung, wenn man bedenkt, dass Sie all dies nur im Nebenberuf machen...
Katrin Hötzel: Es dauert halt alles viel länger, wenn man die Musik wie ich nur als lieb gewonnenes Hobby betreibt. Am neuen Album haben wir zwei Jahre gewerkelt, nebenher hatte ich dann meine Promotion fertig. Aber das hat auch Vorteile: Ich bin auf die Musik nicht angewiesen, weil ich meinen Job als Geschäftsführerin des Studiengangs Psychotherapie an der Ruhr-Uni gern mache. Da habe ich kein schlechtes Los gezogen. Ich kann machen was ich will.
Wann haben Sie Ihre Liebe zur Musik entdeckt?
Hötzel: Schon früh. Ich stamme aus einer musikalischen Familie, in der immer viel gesungen wurde, vor allem in der Kirche. Mit 14 Jahren habe ich meine erste Gitarre bekommen und angefangen, Lieder zu schreiben, zunächst auf Englisch. Es hat gedauert, bis ich mich getraut habe, meine Lieder auch anderen vor zu spielen. Seit zehn Jahren mache ich mein Singer-Songwriter-Ding.
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Haben Sie Vorbilder?
Hötzel: Klar höre ich viel Musik, vor allem deutsche Sachen. Alin Coen mag ich sehr, aber auch Stoppok oder Erdmöbel. Beeinflusst haben mich zudem amerikanische Sängerinnen wie Sheryl Crow oder Jewel.
Welche Themen beschäftigen Sie auf Ihrem Album?
Hötzel: Ich erzähle viel vom Reisen, weil ich selber ein reiselustiger Mensch bin. Letztens war ich mit dem Rucksack auf Bali – und danach als Kontrastprogramm auf Helgoland, das ist eine überraschend coole Insel. Ich bin zwar gern unterwegs, aber wenn es soweit ist, bekomme ich ziemlich schnell Heimweh.
Können Sich die Zuschauer beim Konzert heute auch auf ältere Songs freuen?
Hötzel: Im Mittelpunkt steht natürlich die neue Platte. Aber klar werden wir auch ein paar ältere Songs spielen.