Bochum. . Die Wirtschaftsförderung Bochum bietet Unternehmen an, ihnen bei der Suche nach Arbeitskräften zu helfen. Sie bietet Service von Behördengängen bis zur Wohnungssuche.

Die ersten Lücken sind längt da: Ob in der Pflege- oder in der IT-Branche, neues Personal ist mitunter schwer zu bekommen. Und angesichts des demografischen Wandels wird der sich längst abzeichnende Fachkräftemangel in Zukunft eine echte Herausforderung für Arbeitgeber. Bei der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern will die Wirtschaftsförderung kleinen und mittleren Unternehmen nun tatkräftig unter die Arme greifen.

Mit dem Projekt „von A nach Bo“ unterstützt sie sie von Mai an bei allen Fragen rund um den Start neuer, in der Region fremder Mitarbeiter an ihrem neuen Arbeitsort. Bochum ist dabei Vorreiter für ein Angebot, das auf absehbare Zeit in der gesamten Region der Metropole Ruhr eine Rolle spielen könnte.

„Von A nach Bo ist ein wichtiger Baustein"

Worum es geht? Als Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Verwaltung will die Wirtschaftsförderung potenziellen oder neuen Beschäftigten hiesiger Unternehmen zahlreiche Aufgaben abnehmen: Sie reichen in der Bewerbungsphase von einem Überblick über den Wohnungsmarkt, Sport- und Freizeitmöglichkeiten oder das Schulangebot bis zu Behördengängen für Um- und Anmeldungen oder die Vermittlung von Versorgungsdienstleistern, wenn es zum Abschluss eines Arbeitsvertrages gekommen ist. Auch die Suche nach der richtigen Schule für Kinder oder berufliche Perspektiven für den Partner gehören dazu.

„Kleinen und mittleren Unternehmen fehlt oft die Kapazität, um sich darum zu kümmern“, sagt Ralf Meyer, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Holding. Seine Gesellschaft will diese Dienstleistung versuchsweise anbieten. Sollte die Nachfrage groß sein, könnte es nach zwei Jahren zu einer Ausgründung kommen, unter Umständen etablieren sich aber auch private Anbieter auf dem Markt.

„Von A nach Bo ist ein wichtiger Baustein und eine logische Ergänzung unserer Fachkräftestrategie“, so Meyer. Noch in seiner Zeit als Geschäftsführer von „hannoverimpuls“, der Wirtschaftsförderung Hannover, hat er gemeinsam mit der Wolfsburg AG und der Wirtschaftsförderung Metropoleruhr eine Studie zu dem Thema in Auftrag gegeben. Die Dortmunder „ExperConsult“ habe dabei einen großen Bedarf in der Firmenwelt festgestellt. Und, da ist sich nicht nur Bochums oberster Wirtschaftsförderer sicher, der Mangel auf dem Arbeitsmarkt wird zunehmen und der Bedarf an Dienstleitungen, die zur Willkommenskultur einer Stadt oder Region und ihren Unternehmen gehören, wachsen.