Bochum-Laer. . Gegen den politischen Beschluss, in Laer künftig zwei Spuren für den Radweg Parkway Emscher-Ruhr zu nutzen, regt sich Widerstand – von Hardeck.
Die Lokalpolitiker trauten ihren Ohren nicht, als Andrea Baltussen vom Grünflächenamt ihnen in der letzten Bezirksvertretungssitzung über die weiteren Arbeiten am Parkway Emscher-Ruhr berichtete – und dabei in einem Nebensatz erwähnte, dass es um die geplanten Radspuren auf dem Werner Hellweg noch „Rangeleien“ gibt. Auf Nachfrage von SPD-Fraktionschef Dirk Meyer, wo es denn da hake („Es gibt doch eine eindeutige Beschlusslage“), verriet Baltussen: „Hardeck möchte, dass die Fahrspuren bleiben.“
Zur Erinnerung: Zwischen der Havkenscheider Straße und dem Koppstück wird die rechte Fahrbahn des Werner Hellwegs für den Parkway Emscher-Ruhr künftig zum Radweg. Autofahrern steht dann in beide Richtungen nur noch jeweils eine Fahrspur zur Verfügung. Baubeginn soll jetzt im Frühjahr sein. Doch zunächst einmal wird diskutiert . . .
„Stimmt“, bestätigt Thomas Sprenger vom Presseamt der Stadt, es habe Gespräche mit Karl-Ernst Hardeck, dem Chef des gleichnamigen Möbelhauses, gegeben. „Und es wird auch weitere geben.“ Hardeck habe „deutlich gemacht, dass die Planung für den Werner Hellweg nicht seinen Erwartungen entspricht“, so der Stadtsprecher. „Wir haben Herrn Hardeck unsere sachliche Argumente dargelegt und die Beweggründe, die aus unserer Sicht für diese Radspuren sprechen, erläutert“, sagt Thomas Sprenger. Gleichwohl habe sich auch Hardeck mit eigenen Anregungen und Ideen eingebracht. Diese würden zur Zeit geprüft. „Wenn Sinn und Verstand zu erkennen sind, können wir sie gerne in die Planung mit einfließen lassen“, teilt Sprenger mit. „Letztlich bleibt es aber dabei: Beschluss ist Beschluss.“
Teile des Radweges können bereits befahren werden
Schön wäre es gewesen zu erfahren, welche Lösungsvorschläge Karl-Ernst Hardeck der Verwaltung gemacht hat. Doch leider reagierte der Möbelhaus-Chef auf mehrmalige WAZ-Anfragen nicht.
Ausbau des Radweges kostet 500 000 Euro
Der Ausbau des südlichen Teils des Parkways Emscher-Ruhr kostet rund 500.000 Euro. 80 Prozent sind über Fördermittel finanziert. Die Radspuren auf dem Werner Hellweg kosten die Stadt 70 000 Euro.
Beschlossen wurden die Radspuren sowohl im Bezirk Ost als auch im Ausschuss für Infrastruktur.
Die Ausbau-Arbeiten am letzten Teil des Parkways Emscher-Ruhr, der bei seiner Fertigstellung (noch in diesem Jahr) eine Nord-Süd-Verbindung zwischen Henrichenburg in Castrop-Rauxel und dem Kemnader See ergibt, beginnen an den Werner Teichen. Von dort geht es an der Deponie längs bis zum Reiterhof am Havkenscheider Feld, über die Havkenscheider Straße zum Werner Hellweg, weiter über die Laerfeldstraße und den Weg Ümminger See zu eben jenem See und über die Wittener Straße und das Oelbachtal zum Kemnader See.
Befahren werden kann der Radweg laut Andrea Baltussen schon jetzt: „Die Strecke ist bereits komplett ausgeschildert.“