Bochum. . Die beliebte Veranstaltungsstätte im Bochumer Bemudadreieck bekommt eine Heizung und neue Toiletten. Termin für Wiedereröffnung steht noch nicht fest.

Die Rotunde – auch bekannt als Alter Katholikentagsbahnhof – hat sich zu einer der gefragtesten Veranstaltungsstätten im Bermudadreieck gemausert. Vom Yard Design Markt über das Natur-Festival bis zur munteren Yum Yum-Party gingen hier schon allerhand kreative Events über die Bühne. Damit ist jetzt erstmals Schluss. Anfang Mai macht die Rotunde zu. Vorerst.

Künstlerisches Familientreffen

Im April 2010 war die Off-Location mit einem Benefiz-Konzert für das St.-Vinzenz-Kinderheim eröffnet worden. „Fünf Jahre Rotunde, das muss gefeiert werden!“, lautete dementsprechend das Jahres-Motto von Veranstaltern und Künstlern. Und tatsächlich geben sich vom 30. April bis zum 3. Mai verschiedenste Akteure im schrundig-schönen Ambiente des alten Bahnhofs die Ehre. „Es wird ein Familientreffen all jener, die in den letzten Jahren hier aktiv gewesen sind“ , verspricht Rotunde-Geschäftsführer Andreas Kellner.

Zur Geschichte der Rotunde

Nach den Kriegszerstörungen wurde der Bochumer Hauptbahnhof von der Viktoriastraße an seine heutige Stelle versetzt.

Da der neue Bahnhof erst 1953 in Betrieb genommen werden konnte, wurde am alten Standort der alte Bahnhof zeitweilig wieder aufgebaut.

Seine Feuerprobe hatte dieser später so genannte „Katholikentagsbahnhof“ 1949, als zahllose Menschen zum Bundes-Katholikentag nach Bochum strömten.

Nach Informationen des Magazins Coolibri schauen unter anderem Leland P, NRT und Utopia Banished, aber auch die Electro-Könige von Susanne Blech vorbei. Im Rahmen des Mini-Festivals Ende April feiert außerdem das „Feel Vergnuegen“-Partykollektiv einmalige Wiederauferstehung. Darüber hinaus sind Poetry-Slam- und Jam-Specials geplant.

Zwischennutzungsobjekt

Zahlreiche Künstler & Kreative bespielten in den letzten fünf Jahren jede noch so kleine Nische des verwinkelten Baus mit ihren Installationen, Ausstellungen, Lesungen, Partys, DJ-Events. Dass die anstehende Sanierungspause mit dem Fünfer-Jubiläum zusammenfällt, ist eher Zufall. Gleichwohl war die Rotunde von vornherein nicht auf Langfristigkeit angelegt, sondern stets nur als „Zwischenutzungsobjekt“ von der städtischen Bauaufsicht genehmigt. Dieser Status läuft ab, und fürs Weitermachen muss jetzt zunächst mal investiert werden, etwa in die Infrastruktur. Lüftung, Heizung, Toiletten sollen auf einen zeitgemäßen Stand gebracht werden, auch soll einer der Veranstaltungsräume leicht an Größe zulegen. „Der Bauantrag ist eingereicht, wir warten jetzt täglich auf das O.k. der Stadt“, sagt Andreas Kellner. Sobald die Genehmigung der Behörde vorliegt, könne mit dem Umbau begonnen werden.

Detailplanung folgt

Wie der Coolibri berichet, soll, so der Wunsch des Eigentümers (Kulturgleis GmbH) und der Geschäftsführung, der Umbau am liebsten während des Sommers realisiert werden. „Doch erst, wenn wir die Baugenehmigung haben, können wir im Detail planen“, sagt Kellner. Dass bei der Ertüchtigung die Rotunde ihr „Gesicht“ und ihren maroden Charme verlieren könnte, ist nicht vorgesehen. Baulich auf links gedreht werden soll das 1949 entstandene Gemäuer nämlich keinesfalls.