Bochum.. Im Stadtbezirk-Mitte gab es nach einem Antrag, der Beratungsbedarf deutlich machte, heftige Wortgefechte mit deftiger Wortwahl. Partei versucht nun die Wogen zu glätten.
Beim parteiinternen Nominierungsverfahren von Thomas Eiskirch zum Oberbürgermeisterkandidaten der SPD kam es bei einer Veranstaltung des SPD-Stadtbezirks-Mitte zu einem Eklat.
Bevor am 23. März die Delegierten des Bochumer Parteitags den Kandidaten nominieren, werden auch die Stadtbezirke gehört. Bei der Jahreshauptversammlung der SPD-Mitte im traditionellen Versammlungslokal Ritterburg an der Castroper Straße stellte der Ortsverein den Antrag, noch über den Kandidaten beraten zu wollen, weil es dafür bislang noch keine Gelegenheit gegeben hätte.
Im Zusammenhang mit diesem Antrag hat der Vorsitzende des Stadtbezirks, Reiner Lehmkuhl, das Wort „hinterfotzig“ benutzt, versichern Teilnehmer. Als Vertreter aus Hordel eine Entschuldigung verlangten, habe er dies, nach WAZ-Informationen, abgelehnt.
"Dieses Wort war nicht passend"
Daraufhin kam es zu einer verbalen Auseinandersetzung, in deren Verlauf einige Parteimitglieder die Versammlung verlassen haben. Thomas Eiskirch, der bei der Versammlung zeitweise als Gast anwesend war, griff nicht in die Debatte ein. Zur Wortwahl des Vorsitzenden wollte er sich nicht äußern, gab aber seinen Parteifreunden etwas auf den Weg: „Die Betroffenen sollen sich zusammensetzen und die Sache aus der Welt schaffen.“
Reiner Lehmkuhl äußerte sich ebenfalls: „Dieses Wort war nicht passend.“ Aber er habe sich sehr geärgert, dass der Antrag erst unmittelbar vor der Versammlung auf seinem Tisch gelandet sei, andere hätten früher davon erfahren: „Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit sieht anders aus.“
Aufgrund des Antrages findet die Nominierung nun in der nächsten Woche statt. Auch das Votum aus Wattenscheid steht aus. Andere SPD-Stadtbezirke, wie etwa Süd in der vergangenen Woche, haben sich bereits einmütig hinter Eiskirch als Oberbürgermeister-Kandidaten gestellt.