Bochum.. Die Grünen in Bochum sind in der Frage einer eigenen OB-Kandidatur gespalten. Das Thema diskutierte die Partei am Samstag sogar nicht-öffentlich.
SPD-Oberbürgermeisterkandidat Thomas Eiskirch wird im Wahlkampf im Herbst möglicherweise doch von Bochums Grünen unterstützt. In Reihen des SPD-Koalitionspartners werde das Thema OB-Wahl derzeit ergebnisoffen diskutiert, berichtete Kreisgeschäftsführer Peter Borgmann am Sonntag.
Bis zum 19. März könnten sich Personen, die für die Grünen kandidieren wollen, „auch Nichtmitglieder“, bewerben. Borgmann: „Die Entscheidung, ob wir mit einem eigenen Kandidaten in die Wahl gehen oder einen anderen Kandidaten unterstützen, fällt auf der Kreisversammlung am 24. März.“
Parteisprecherin Vicki Marschall, die der WAZ vor drei Wochen von einem Beschluss aus Dezember 2014 für einen eigenen Kandidaten berichtet und sich auch klar für einen solchen ausgesprochen hatte, wurde zwischenzeitlich wohl zurück gepfiffen. Von einem „Missverständnis“ oder einem „Kommunikationsproblem“ ist nun die Rede.
Die Zerrissenheit der Partei in der Kandidatenfrage wurde auf der Jahresversammlung der Grünen am Samstag deutlich. Der Tagesordnungspunkt „OB-Wahl“ wurde nicht-öffentlich behandelt – eine fürs Selbstverständnis der Grünen höchst seltene Entscheidung.
In Sicht ist ein grüner OB-Kandidat bis dato nicht. Die üblichen Verdächtigen, also die Spitzen von Partei und Fraktion, stünden nicht zur Verfügung, sagte Borgmann. Er wies dabei auf das hohe Arbeitspensum eines möglichen Kandidaten hin. „Vier bis sechs Wochen“ Knochenarbeit sei zu erwarten.
Das Profil eines grünen OB-Kandidaten steht gleichwohl fest. Borgmann: „Er muss soziale Kompetenz und Führungserfahrung haben und nicht beratungsresistent sein, grüne Inhalte glaubwürdig vertreten und unser Kandidat soll eine Frau sein – muss es aber nicht.“
Wiedergewählt wurde am Samstag der Parteivorstand. Vicki Marschall und Martin Petermann bleiben Sprecher, Thomas Wedding Schatzmeister.