Bochum. Die Friseur-Innung Bochum stellte in der Bermudahalle Riff die aktuelle Frisurenmode vor. Trendsetterin ist laut Expertenmeinung die Sängerin Nena.
Ein Tupfer Rouge, ein dunkler Lidstrich, mit wechselndem Werkzeug versteht sich: Picasso wäre wohl neidisch geworden bei der Auswahl so vieler Pinsel. Für Jaclyn Szepanski, Friseurin im dritten Lehrjahr, gehören sie zum Arbeitsalltag – vor allem an Großkampftagen wie diesem. In der Bermudahalle Riff präsentierte die Friseurinnung am Donnerstagabend gemeinsam mit ihrem Partner L´Oreal die Frisurentrends für den Frühling und Sommer 2015.
Was nutzt die schönste Haarpracht, wenn das Make-up nicht stimmt? Genau deshalb puderten, pinselten, stylten und föhnten die Profis hinter der Bühne ihre Modelle für den perfekten Auftritt. „Ich bin schon etwas aufgeregt“, gesteht Laien-Model Yasemine Poth (16). Man kann es sich kaum vorstellen, bei diesem jungen Mädchen, selbstbewusst und mit pinker Haarpracht. Das Make-up dazu, „Smokey Eyes“, passend in rosa und lila gehalten. Vielleicht kein Alltags-Look für Frauen ab 30. Aber wie immer gilt die Devise: nichts muss – alles geht. Es soll gefallen.
Warme Pastelltöne sind gefragt
Einen Trend, den gibt aber dann doch für die Frauen- und Männerwelt, in dieser Saison 2015. Also, was geht gut, was geht gar nicht? Edgar Pferner, Innungsobermeister, und Friseurmeister Stefan Leinemann kennen die Antwort. Das Haar muss weich fallen, gerne auch mit Farbakzenten. „Aber bitte keine Foliensträhnen“, warnt Stefan Leinemann. Die sind laut Aussage der Fachmänner: „Absolut out.“
Hugh Jackman ist bei den Männern Vorbild
Was ist in diesem Jahr bei den Herren frisurtechnisch angesagt?
„Die Trends orientieren sich immer an den Stars dieser Welt“, wissen die Experten der Innung.
Männer sollten demnach den „Gentleman-Look“ wählen. Schauspieler Hugh Jackman gilt dabei als Vorbild. Will heißen: Raspelkurzes Haar ist 2015 nicht mehr im Trend.
Das bedeutet längst nicht, dass keine farblichen Highlights ins moderne Haupthaar gehören. Aber bitteschön in Form von „Paintings“. Dabei wird die Farbe frei mit dem Pinsel aufgetragen – vorzugsweise in warmen Pastelltönen. Natürlich und frisch soll es aussehen, kantige Frisuren sind nicht mehr gefragt. Vielmehr sollen weiche Schnitte schmeicheln, geschnitten mit vielen Stufen. Kantige Ponys à la Mireille Matthieu sind von gestern. „Ein weibliches Frisurenvorbild wäre für mich derzeit Sängerin Nena“, so Peter Legsding, bekannt als Meister L und stellvertretender Obermeister.
Tradition und Handwerk gehören zusammen
Wie genau das auszusehen hat, zeigten die Stylisten und Friseure dem Publikum auf der Bühne. Hier legen alle Friseure Hand an, geben dem Haar den letzten Schliff.
Die neuen Trends
Und weil Tradition und Handwerk zusammen gehören, moderierte Edgar Pferner die Show, so wie in jeder Saison, selbstverständlich mit Innungskette um den Hals. Sein Herz hängt nun einmal an dem opulenten Schmuckstück. Peter Legsding vermutet gar: „Der geht mit der Kette ins Bett.“
Nun sei es Edgar Pferner doch gegönnt. Einem Mann, der sich unermüdlich für den Fortbestand seines Berufszweiges engagiert. Denn ohne ihn dürften wir in Bochum wohl nicht erfahren, wie genau es mit unserem Look 2016 weitergeht.