Bochum/Rheinberg. . Ein brutaler Überfall auf die Freeway Rider’s war Ausgangspunkt der Großrazzia der Polizei gegen Mitglieder des Gremium Motorcycle Club.

Einen Tag nach der Razzia gegen Mitglieder des Motorradclubs Gremium Motorcycle Club im gesamten Ruhrgebiet hat die Polizei weitere Details bekannt gegeben. Ausgangspunkt für den Großeinsatz mit mehreren hundert Polizisten am Mittwoch ist eine brutal ausgetragene Fehde im Rocker-Milieu.

Am 5. Februar des vergangenen Jahres sollen rund 20 teilweise vermummte Männer ein Vereinsheim der Freeway Rider’s an der Xantener Straße, der Bundesstraße 57 in Alpen überfallen haben. Ein inzwischen 50-jähriges Mitglied des Clubs zerrten die Täter aus seinem Auto, prügelten auch noch auf ihn ein, als er schon am Boden lag und beraubten ihn schließlich: „Kopfverletzungen und ein Handgelenksbruch waren die Folge. Neben der ,Kutte’ mit dem Emblem des Motorradclubs nahmen die Schläger auch die Geldbörse des Opfers mit“, notierte die Duisburger Polizei damals über den brisanten Vorfall, den sie erst mit 20 Tagen Verzögerung veröffentlichte. Die Meldung war verbunden mit dem Anfangsverdacht, „dass die Täter aus Duisburger Rockerkreisen stammen“. Der Gremium MC ist dort mit einem Chapter vertreten.

Zwei Rocker sitzen in Untersuchungshaft

Für die Bochumer Polizei ist mittlerweile klar, dass es sich um eine „gezielte Aktion“ gehandelt hat, sagt Sprecher Axel Pütter. Die Ermittlungen werden unter anderem wegen des Verdachts des räuberischen Angriffs auf Kraftfahrer geführt. Allein für dieses Delikt sieht das Strafgesetzbuch eine Mindestfreiheitsstrafe von fünf Jahren vor.

20 der insgesamt 22 am Mittwoch vorläufig festgenommenen Mitglieder des Gremium MC befinden sich inzwischen wieder auf freiem Fuß. Bei zwei Männern, einem 56- und einem 36-Jährigen, die aus Bochum stammen, ordnete ein Haftrichter Untersuchungshaft an. Beide sind der Polizei bereits bekannt.

Sicher gestellt hat die Polizei bei der Razzia laut Sprecher Pütter eine scharfe Schusswaffe, weitere Gegenstände wie Schlagstöcke, eine „größere Menge Bargeld“ und Drogen „in nicht geringen Mengen“, die also über einen möglichen Eigenkonsum hinausgingen. Die verdächtigen Rocker haben in ihren bisherigen Vernehmungen gegenüber der Polizei zur Sache geschwiegen.