Bochum. Beim Maiabendfest steht Bochum im April wieder ganz im Zeichen von blau-weiß. Die Mai-Eiche stiftet in diesem Jahr die Knappschaft Bahn See.
Bochum flaggt blau-weiß: Zum 627. Mal wird im April das älteste Brauchtumsfest unserer Stadt gefeiert. „Und das mit neuen Partnern und Höhepunkten“, kündigten Vorsitzender Karl-Heinz Böke und seine Maischützen in dieser Woche vor der Presse in den Räumen der Stadtwerke an, die ihre Unterstützung soeben bis 2017 verlängert haben.
Seit fünf Jahren verfolgt die Maiabendgesellschaft ein großes Ziel: das ehrwürdige, zuletzt aber arg angestaubte Heimatfest mit Schwerpunkt Harpen Schritt für Schritt in ein City-Fest für alle Generationen auf dem Boulevard zu verwandeln. „Die Neuausrichtung ist gelungen. Die Besucherzahlen steigen stetig“, sagt Vorstandsmitglied Michael Schüren. „Ohne den Wandel hätte die Tradition vor dem Aus gestanden“, ergänzt Karl-Heinz Böke.
Auf ihrem Marsch gen Massenparty wollen die Maischützen vom 23. bis 26. April ein gutes Stück vorankommen. Dabei wissen sie einen weiteren Bochumer „Dino“ an ihrer Seite: Erstmals beteiligt sich die Knappschaft an dem Fest. Die seit über 200 Jahren in Bochum ansässige Krankenkasse unterstützt das Brauchtum als Stifterin der Mai-Eiche, die ihren Platz später vor der Zentrale im Ehrenfeld finden wird.
Fortgesetzt wird die im Vorjahr begründete Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus. Nach dem musikalischen Tribut an Johnny Cash 2014 präsentiert das Ensemble diesmal am Samstagabend (25. April) Ausschnitte aus dem ebenso erfolgreichen „Bochum“-Singspiel.
Bezirksbürgermeister sind auch eingeladen
Neu ist die Einladung an alle Bezirksbürgermeister, bei der Eröffnung im Rahmen des Brauchtumsabends am 23. April dabei zu sein. Damit soll der Anspruch als stadtweites Heimatfest dokumentiert werden. Heimatkunde vermitteln die Maikerls bei ihren historischen Stadtführungen für Schulklassen. „Diese Aufgabe ist uns ganz wichtig“, bekräftigt Michael Schüren.
An allen vier Festtagen gibt es rund um die Bühne am Kuhhirten wieder einen Mittelaltermarkt mit historischem Handwerk. Beim Einmarsch von Harpen bzw. vom Kirmesplatz an der Castroper Straße in die Innenstadt rechnen die Organisatoren am Maifest-Samstag mit 100 Gruppen und 2500 Teilnehmern. Erstmals werden die Knappenvereine mitmarschieren. Der Familien-Sonntag soll mit Musik und Zirkus erneut die Kinder anziehen.
Nach wie vor vermissen die Maischützen den Rückhalt der Geschäftswelt in der Innenstadt. „Die Beteiligung der Kaufmannschaft ist bis auf wenige Ausnahmen traurig. Wir haben schon Probleme, unsere Plakate in den Schaufenstern aufzuhängen“, bedauert Karl-Heinz Böke. An der Tradition wollen und werden die Blau-Weißen gleichwohl festhalten: Junge, do kass di drop verloten...