Bochum. Mit einem weitgehend trockenen Familientag endete am Sonntag des 626. Maiabendfest in Bochum. Vorsitzender Karl-Heinz Böke zieht eine Erfolgsbilanz. Trotz des wechselhaften Wetters sei ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Stadtfest gelungen.

Mit dem Samstagabend stehen die Maischützen offenbar auf Kriegsfuß. Herrschten vor einem Jahr winterliche Bibber-Temperaturen, wollte diesmal der Regen kein Ende nehmen. Einen Unterschied gab es gleichwohl: Die Besucher blieben vor Ort – und bescherten Bochums ältestem Brauchtumsfest trotz wechselhaften Wetters einen Erfolg.

Zum 626. Mal erinnerte die Maiabendgesellschaft an den überlieferten kühnen Einsatz Bochumer Junggesellen gegen die bösen Viehdiebe aus Dortmund. „Bei unserem Bemühen, aus dem Heimat- ein Stadtfest zu machen, sind wir einen weiteren Schritt vorangekommen“, zog Vorsitzender Karl-Heinz Böke am Wochenende eine erste Bilanz.

Dauerregen bei „Johnny“-Tribute

Das Wetter spielte zunächst prächtig mit. Der Bauern- und Mittelaltermarkt auf dem Boulevard war ab Donnerstag gut besucht. Das Bühnenprogramm am Kuhhirten u.a. mit „Wireless“ und „Push Up“ zog fast durchgehend zahlreiche Musikfreunde an. Ausnahme: der Irish-Folk-Abend, mit dem die Maischützen einen Fehlgriff landeten.

Der Fest-Samstag ließ sich ebenfalls trefflich an. Mehrere hundert Marschierer (darunter wieder OB Ottilie Scholz) machten sich am Morgen gen Harpen auf, wo Junggesellenhauptmann Dominik Braun und die Seinen eine fast schon historische Überraschung erwartete: Die Harpener Schützen, stets auf kleine Gemeinheiten gegen die Blau-Weißen bedacht, hatten statt der Eiche eine Birke in den Bockholter Boden gerammt. Der Hauptmann musste erstmals in der Geschichte zweimal zum Spaten greifen. Die traditionelle Eiche (gestiftet vom VfL Bochum) wartete erst am Amtshaus am Harpener Hellweg, wo beim Ausmarsch mit über 2000 Teilnehmern eine Buddel-Pause eingelegt wurde.

„Ein großartiger Empfang“

Mehrere tausend Menschen säumten am Nachmittag beim Festumzug in der Innenstadt die Straßen und Gehwege. „Ein großartiger Empfang“, strahlten Karl-Heinz Böke und seine Mitstreiter. Schade, dass sich der Himmel und die Mienen der Maischützen am Abend verdüsterten. Dauerregen begleiteten die stimmungsvollen Auftritte u.a. der Coverband „Fab 5“ und der famosen Rock’n’Roll-Formation „Danny & The Chicks“.

Und auch beim musikalischen Höhepunkt regnete es in Strömen. Das war besonders schade. Denn erstmals hatte sich das Schauspielhaus bereiterklärt, an dem Heimatfest mitzuwirken. Immerhin: Mehrere hundert Besucher trotzten dem nasskalten Wetter und vergnügten sich bei „A Tribute to Johnny Cash“ mit dem großartigen Thomas Anzenhofer. Beim Familientag am Sonntag schien dann wieder die Sonne. Blau-weiß: So soll es sein.