Bochum. . 13 Schulen aus Bochum und Herne dürfen sich „Schule der Zukunft“ nennen. Sie nahmen an der Kampagne „Bildung für Nachhaltigkeit“ teil.

In freier Wildbahn setzten Kinder selten bis gar nicht einen Fahrradhelm auf, wenn sie mit dem Einrad unterwegs sind. Die Mädchen der Einradgruppe der Köllerholz-Grundschule aber tragen einen Helm. Vorbildlich ist das und das hat einen Grund: Frau Schulministerin ist da.

Sylvia Löhrmann wiederum ist natürlich wegen der Bildung, vor allem wegen der Nachhaltigkeit und Projekten dazu ins Alice-Salomon-Berufskolleg nach Bochum gekommen. Sie bestreitet den Auftakt der Auszeichnungen der Schulen für ihre Projekte und erfolgreiche Teilnahme an der Landeskampagne „Schule der Zukunft – Bildung für Nachhaltigkeit“. Sie wird alle besuchen. Auch die 31. Veranstaltung, die Ende des Jahres in Münster stattfinden wird.

Mehr als 646 Schulen aller Schulformen, 43 Kitas und 34 Netzwerke hatten sich vor drei Jahren gemeldet, als der Wettbewerb, die Projektreihe von der Natur- und Umweltschutzakademie NRW (NUA) in Kooperation mit dem nordrheinwestfälischen Umweltministeriums und dem Schulministerium ins Leben gerufen wurde

"Markt der Möglichkeiten"

550 Schulen, Kindertagesstätten und Netzwerke blieben übrig, werden in diesem Jahr ausgezeichnet. 13 Schulen aus Bochum und Herne „hielten durch, blieben dabei“ wie es NUA-Projektleiterin Petra Giebel bei der Preisverleihung sagte. Sie waren die ersten, die das Zertifikat „Schule der Zukunft“ erhielten. Zusätzlich wurde das Netzwerk aus Bochumer und Herner Schulen als „Netzwerk der Zukunft“ ausgezeichnet.

Für alle 14 Ausgezeichneten nahm sich Löhrmann Zeit. Die Schulen und das Netzwerk präsentierten sich auf einem „Markt der Möglichkeiten“. So nahm Löhrmann an einer Blindverkostung der SchmExperten-AG der Schiller-Schule teil, ließ sich ausführlich von der Umwelt-AG der Realschule Sodingen das Projekt zur Stromerzeugung und regenerativen Energien in Kooperation mit dem Museum Strom und Leben erklären.

Erst nachdem sie alle Stände des Marktes besucht hatte, ging es zum trockenen Teil. Zusammen mit Oberen der Städte – Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz für Bochum und Bürgermeister Erich Leichner für Herne – überreichte sie Urkunde, Hausschild und Fahne über die erreichte Zertifizierungsstufe.

Damit können sich die Schulen künftig in der Öffentlichkeit als „Schule der Zukunft“ und die Mitglieder des Netzwerkes als „Netzwerk der Zukunft“ präsentieren.

Schüler handeln fair und nachhaltig 

Alice-Salomon-Berufskolleg

Alice „handelt“ fair. Die Nachhaltigkeit in der Ernährung und Versorgung der Schulgemeinschaft steht im Mittelpunkt des ASBKs. Im Schulrestaurant werden regionale, saisonale Produkte u. Kräuter aus dem Schulgarten verarbeitet. Die Kioske schenken fair gehandelten Kaffee aus.

VHS Bochum

„Checkpoint Charlie gibt es überall – Menschen auf der Flucht“. Welchen Hürden und Problemen müssen sich die Flüchtenden stellen, wenn sie im „Zielland“ ankommen? Die Teilnehmenden haben Flüchtlinge interviewt und deren wahre Geschichten aufgeschrieben, Ideen für ein respektvolles Miteinander entwickelt.

Gemeinschaftsschule

Im Kartoffelprojekt 2012/13 lernten alle Fünftklässler nachhaltigen Anbau am eigenen Kartoffelbeet. Für das Miteinander hat die Schule eigene Friedenstifter ausgebildet. Zu Kinderrechten hier und in aller Welt arbeitetet die Schule in Workshops mit ProNats e.V.

Heinrich-von-Kleist-Gymn.

Faire HvK - „Wir tun was für Eine Welt!“ Eine Woche lang haben sich die SchülerInnen gemeinsam mit den Lehrkräften mit dem Thema „Schule der Zukunft - nachhaltig und fair“ auseinandergesetzt. In der ganzen Schule war Bewegung: Es wurde gekocht, gebaut, Theater gespielt, musiziert.

Hildegardis-Schule

SchülerInnen legen Beerenhecken an, ernten und verarbeiten die Früchte zu Marmelade. Sie wird bei Schulaktionen verkauft. Der Erlös kommt dem Projekt „Samenkorn“ zu Gute, das sich für die Schulbildung von Kindern aus Maya-Familien in Guatemala stark macht.

Schiller-Schule

In der SchmExperten-AG für die Jgst. 5/6 dreht sich alles um den Bereich der „Gesunden Ernährung“. Praxisnahe Koch-Workshops vermitteln die Zubereitung gesunder Gerichte.

Köllerholzschule

Neben variablen Aktionen des Frühjahrs- und Sommerprogramms bestehen feste Projekte „Bio-S.O.S.“, „Prima Klima in der Offenen Ganztagsschule“, „Waldgruppe Köllerholz“, Imker-AG, „Sprachbotschafter“, Verkauf von Fairtrade-Produkten.

Netzwerk der Schulen

Das Netzwerk arbeitet seit Mai 2010 zusammen. In ihm arbeiten Schulen verschiedener Schulformen aus den Städten Herne und Bochum sowie mehrere außerschulische Partner miteinander.