Bochum. . Bleibt der Wechselkurs so ungünstig wie jetzt, soll es in Bochum einen „Stufenplan zum sukzessiven Ausstieg“ aus den Fremdwährungskrediten geben.
Den Schaden so gering wie möglich halten. Das ist die Strategie der Kämmerei im Zusammenhang mit den Fremdwährungskrediten in Schweizer Franken.
Durch die Aufwertung der Schweizer Währung würde die Rückzahlung von zwei Krediten aus dem Jahr 2010 in Höhe von 150 Millionen Euro zum jetzigen Zeitpunkt 71 Millionen Euro teurer ausfallen. Die bald anstehende Rückzahlung soll zunächst durch Verlängerung der Kredite hinausgeschoben werden, da die Kämmerei eine spürbare Abwertung des Franken frühestens in einem halben Jahr erwartet.
Kurs wird bis Jahresende beobachtet
Kämmerer Manfred Busch bezeichnet einen Wechselkurs von 1,20 bis 1,25 Schweizer Franken (CHF) je Euro als „tragbares Kursziel“. Dann würde sich der Verlust deutlich reduzieren, gekauft wurde für 1,46 CHF. Bei einem Kurs von 1,20 CHF je Euro müssten „nur“ noch 180 Millionen Euro aufgewendet werden, um das 150-Millionen-Euro-Kreditpaket zurück zu zahlen. Reduziert um die erzielte Zinsersparnis in Höhe von 6,3 Millionen Euro, wie es in einer Mitteilung der Verwaltung heißt, betrüge das Minus dann 23,7 Millionen Euro.
Allerdings: Sollte der Kurs sich bis Jahresende nicht deutlich in die gewünschte Richtung bewegen, werde die Verwaltung einen „Stufenplan zum sukzessiven Ausstieg“ aus den Fremdwährungskrediten vorschlagen, „um das Gesamtrisiko abzubauen“, wie es heißt.
Bochum wird Schaden davontragen
Die Experten sind sich nicht einig über die Entwicklung. So erwartet etwa die Commerzbank Ende 2015 einen Wechselkurs von 0,98 CHF/EUR, was Bochums Minus noch über die 71 Millionen Euro hinaus nach oben schrauben würde. Die Bayrische Landesbank erwartet eine Abwertung auf 1,22 CHF/EUR.
Wie auch immer: Schadlos wird Bochum aus den Fremdwährungskrediten mit einem Wechselkurs von 1,46 CHF/EUR wohl nicht herauskommen. Die Kämmerei erwartet jedenfalls nicht, „dass der Schweizer Franken auf ein Niveau abwerten wird, wie es den damaligen Einstandskursen entspricht“.