Bochum. . Trotzdem soll die Technik im Straßenverkehr thematisiert werden. Gefahr durch Ablenkung ist größer geworden,
Es ist eine Situation, die auch erfahrene Polizisten nicht kalt lässt. Das Verhalten offenbar vieler Gaffer bei einem schweren Unfall auf der A 2 bei Magdeburg am vergangenen Samstag schockiert den Leiter der Führungsstelle der Direktion Verkehr der Bochumer Polizei, Mario Honsdorf: „So etwas habe ich noch nicht erlebt und kenne es aus Bochum auch nicht.“
Er bricht eine Lanze für die Autofahrer und sonstigen Verkehrsteilnehmer dieser Stadt. Als ein positives Beispiel nennt er etwa einen schweren Unfall mit mehreren Schwerverletzten, der sich im letzten Jahr auf der Unterstraße in Langendreer ereignet hat.
Wer nichts tut, verhält sich falsch
„Da haben sich junge Leute vorbildlich verhalten, haben geholfen und mit ihren Handy rasch Hilfe angefordert“, so Honsdorf. Sein Credo in solchen Situationen: „Wer bei einem Unfall gar nichts tut, der hat sich schon falsch verhalten.“ Generell gelte, dass jemand, dem nachgewiesen werden kann, dass er in einer konkreten Situation nicht geholfen hatte, sich eine strafbare „Unterlassene Hilfeleistung“ vorwerfen lassen muss..
Die Bochumer Polizei nimmt die Geschehnisse auf der Autobahn bei Magdeburg jedoch zum Anlass, um auf eine andere, ebenfalls sehr gefährliche Entwicklung hinzuweisen, die mehr und mehr Auswirkungen auf die Reaktionsfähigkeit und das Fahrverhalten vieler Verkehrsteilnehmer hat.
Präventionsprogramme
In diesem Jahr wird sich das Polizeipräsidium unter der Überschrift „Ablenkung“ mit der Bedienung oder Programmierung elektronischer Hilfsmittel im Auto und zwar während der Fahrt beschäftigen. Zwar ist das Telefonieren mit dem Mobiltelefon ohne eine Freisprecheinrichtung bekanntlich untersagt, doch aus alltäglichen Eindrücken und der Beobachtung des Straßenverkehrs weiß die Polizei, dass viele Menschen am Steuer mit Kopfhörern oder Ohrhörern unterwegs sind und dadurch von der Außenwelt akustisch stark abgeschottet sind.
Dies gelte insbesondere für Fußgänger, die naturgemäß ganz besonders gefährdet sind, wenn sie sich derart abgelenkt im Straßenverkehr bewegen.
Zu solchen äußerst gefährlichen Ablenkungen gehöre etwa das Programmieren eines Navigationsgerätes im Fahrzeug während der Fahrt. Mario Honsdorf: „Wir werden uns in diesem Jahr im Rahmen unserer Präventionsprogramme gerade diesen beiden Themen ganz intensiv widmen.“