Bochum. . Das große Schneechaos ist in Bochum zwar ausgeblieben. Autoverkehr und ÖPNV waren dennoch betroffen und die Räumdienste fuhren Sonderschichten.
Der Schneefall am Morgen hat viele Bochumer auf dem Weg zur Arbeit überrascht. Im Berufsverkehr kam es bei schneeglatten Straßen vielerorts zu Staus und Verzögerungen. Bereits seit den frühen Morgenstunden waren die Räumfahrzeuge des USB unterwegs, um die Straßen wieder freizumachen. „Die Hauptverkehrsstraßen waren um sechs Uhr weitgehend frei, als dann ausgerechnet zum Berufsverkehr neuer Schneefall einsetzte“, berichtet USB-Sprecher Jörn Dehnhard von einem äußerst unglücklichen Timing. Am frühen Nachmittag seien auch die wichtigen Nebenstraßen in Bochum weitgehend geräumt gewesen, sagt Dehnhard.
Bis dahin kam es auf den glatten Straßen zu einigen Unfällen. Die Bilanz der Polizei fällt dennoch gelassen aus. Zwischen 5 und 10 Uhr morgens zählte die Leitstelle witterungsbedingt 18 Unfälle im Stadtgebiet. „Zum Glück ist niemand verletzt worden“, sagte ein Polizeisprecher, „es gab vor allem Blechschäden.“ Das Gros der Unfälle passierte im Zeitraum zwischen 6.15 und 8 Uhr. Bei einem Unfall stellte die Polizei fest, dass ein Beteiligter auf Sommerreifen unterwegs war.
Stockender Verkehr auf bis zu 20 Kilometern
„Die meisten Autofahrer sind mit dem Schrecken davon gekommen“, heißt es auch bei der Autobahnpolizei Dortmund. Die auch für Bochum zuständige Behörde zählte in ihrem gesamten Einzugsgebiet bis zum frühen Vormittag 29 Unfälle. Die meisten endeten mit Sachschäden glimpflich. Nennenswerte Vorfälle auf Bochumer Stadtgebiet gab es nicht.
Autofahrer im gesamten Ruhrgebiet wurden am Freitagmorgen durch den leichten Schneefall allerdings auf eine harte Geduldsprobe gestellt. In der Spitze meldete der Verkehrsdienst des Westdeutschen Rundfunks 20 Kilometer stockenden Verkehr auf der Autobahn A 40 zwischen Essen und Dortmund. Auch auf der A 42 bildeten sich lange Staus.
ÖPNV blieb nicht verschont
Auch der ÖPNV wurde vom Wintereinbruch nicht verschont. Kunden der Bogestra mussten zum Teil Wartezeiten von bis zu 30 Minuten in Kauf nehmen, vereinzelt auch darüber hinaus, sagte Sprecher Christoph Kollmann auf WAZ-Anfrage. Betroffen waren unter anderem die Straßenbahnlinien 302, 308, 310 und 318 sowie die Buslinien 336, 353, 356 und 368.
Bei den Straßenbahnen seien die technischen Probleme an den Trams auf den Linien 302, 308 und 318 erschwerend zu den Auswirkungen des Schnees hinzugekommen, so Kollmann. Der Busverkehr sei vor allem an höher gelegenen Stellen in der Stadt beeinträchtigt gewesen: „Die Busse konnten einige Haltestellen an großen Steigungen nicht erreichen und sind Umleitungen gefahren.“ Bis circa 10 Uhr habe sich der Fahrplan aber weitgehend wieder normalisiert.