Bochum. . Das frostige Wetter sorgt derzeit dafür, dass sich am Bochumer Westkreuz nichts tut. Seit Weihnachten schon ruhen die Arbeiten auf der Großbaustelle.
Autofahrer wie der Wittener Matthias Dix, die täglich auf dem Weg zur und von der Arbeit das künftige Bochumer Westkreuz der Autobahnen A 40 und A 448 passieren, dürften sich derzeit wundern: Dort tut sich nichts. „Auf der Großbaustelle ist in diesem Jahr noch keine Minute gearbeitet worden“, ärgert sich Dix, „dafür jeden Tag Staus über Staus.“ Dass die Arbeiten rund um die Anschlussstelle Stahlhausen derzeit ruhen, bestätigt auch Frank Hausendorf von der Regionalniederlassung Ruhr des zuständigen Landesbetriebs Straßen.NRW. Und das nicht erst seit Jahresbeginn, sondern schon seit Weihnachten. Haben tariflich bedingte Betriebsferien in der Zeit „zwischen den Jahren“ den Arbeitern noch eine Zwangspause beschert, so ist es im neuen Jahr das Wetter, das Straßen.NRW zum Nichtstun zwingt.
Eigentlich hätte in diesen Tagen auf einer Fläche von rund 60 000 Quadratmetern im gesamten Westkreuz eine sogenannte Schwarzschicht, also eine neue Asphaltdecke aufgetragen werden sollen. Witterungsbedingt sei das aktuell nicht möglich, erklärt Hausendorf. Zum einem müsse es - im Gegensatz zum Jahresbeginn - einigermaßen trocken sein, zum anderen sollten die Temperaturen bei etwa acht Grad Celsius plus liegen und nicht wie jetzt rund um den Gefrierpunkt. „Wir wollen schließlich eine Decke einbauen, die auch dauerhaft hält“, sagt Hausendorf. Straßen.NRW bliebe derzeit nur, abzuwarten, „bis die Rahmenbedingungen stimmen“.
Erkundungsbohrungen nach Bergbauschäden auf der Wattenscheider Straße
Der schon mehrfach um Monate nach hinten verschobene Termin für die endgültige Fertigstellung der Jahre währenden Dauerbaustelle ist auf der Homepage von Straßen.NRW mittlerweile als der 26. April 2015 angegeben. „Das ist durchaus auch noch machbar“, glaubt Hausendorf, „wir haben ein bisschen Spielraum.“ Anders sehe es allerdings aus, wenn die Kälte die Arbeiten weiter stoppt. Im schlechtesten Fall wird sich auch in den kommenden Wochen nichts auf der Baustelle tun. Wenn der Frost länger anhalte, dann werde auch der Termin Ende April, Anfang Mai nicht zu halten sein, sagt Hausendorf. Zu den wenigen, unscheinbaren Dingen, die derzeit überhaupt auf der Baustelle passieren, gehören unter anderem Erkundungsbohrungen nach Bergbauschäden auf der Wattenscheider Straße.
Das Wetter sorgt auch dafür, dass es bei der Lärmschutzwand in Fahrtrichtung Essen derzeit nicht weiter geht. Zwar steht die inzwischen in Gänze. Damit dort unterschiedliche Farben im Stile eines Barcodes, wie an der A 40 in Höhe Wattenscheid bereits geschehen, aufgetragen werden können, sollte es etwa zehn Grad plus warm sein. Es dürfte noch etwas dauern, bis die Wand einen neuen Anstrich bekommt. Die Pendler wie Matthias Dix werden es beobachten, wenn sie die Dauerbaustelle passieren - fahrend oder stockend.