Bochum. Rund 3000 Autos werden pro Jahr in Bochum aufgebrochen. Die Aufklärungsquote war zuletzt deutlich schlechter als im NRW-Durchschnitt.

Bochum ist für Autoknacker ein lohnendes Pflaster. Rund 3000 Autos wurden in der Stadt im vergangenen Jahr aufgebrochen, wie die Polizei auf WAZ-Anfrage mitteilt. Nur jeden 20. Fall (5,3 Prozent) konnten die Bochumer Beamten im ersten Halbjahr 2014 aufklären, wie aus einer kürzlich veröffentlichten Statistik des nordrhein-westfälischen Innenministeriums hervorgeht.

Die Erfolgsquote ist damit ähnlich niedrig wie in den Nachbarstädten Dortmund und Essen, liegt aber noch deutlich unter dem NRW-Durchschnitt von 9,5 Prozent. Die Täter kommen allerdings nicht immer so einfach davon. Im Jahr 2013 konnte die Bochumer Polizei beispielsweise mehr als jeden zehnten Autoaufbruch aufklären. Hauptgrund für die jährlichen Schwankungen sei die Aufklärung kleiner Aufbruchserien.

Günstige Bedingungen im Revier

Generell biete das Ruhrgebiet Autoknackern aber günstige Voraussetzungen, so die Polizei: „Durch die gute Infrastruktur haben die Kriminellen nach der Tat entsprechende Fluchtmöglichkeiten.“ Zudem stünden viele Autos tagsüber lange unbewacht auf Parkplätzen oder in Parkhäusern – ein hoher Anreiz für Diebe. Die bevorzugte Methode der Autoknacker sei dabei immer noch das „klassische“ Einschlagen der Fensterscheibe.

Die Vorgehensweise gelte grundsätzlich für viele Tätertypen, die in der Stadt ihr Unwesen treiben, schildert die Polizei. „Es sind sowohl lokale Einzeltäter als auch organisierte Banden am Werk.“ Die Gelegenheitstäter – oftmals handele es sich um Beschaffungskriminalität – seien besonders auf der Suche nach allem, was sie im Vorbeigehen mitnehmen können: Handtaschen, Laptops oder Navigationsgeräte. Organisierte Banden hätten es auch auf Autoteile wie Lenkräder, Airbags oder ähnliche verwertbare Teile abgesehen. Für diese professionellen Diebstähle benötigten die Täter naturgemäß auch mehr Zeit, in der sie ungestört vorgehen können, erläutert die Polizei weiter.

Bestimmte Stadtteile oder örtliche Schwerpunkte, an denen besonders häufig Autos aufgebrochen werden, gibt es laut Einschätzung der Polizei aber nicht. „Wichtiger als eine bestimmte Örtlichkeit oder Tageszeit ist für die Täter die günstige Gelegenheit“, klärt die Polizei auf.