Bochum. In Bochum werden Spenden für ein schwerkrankes Mädchen gesammelt. Bis April werden 12.000 Euro für eine Delfintherapie für die kleine Lara benötigt.
„Die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagen Jessica und Christian Grafe und schauen ihre Tochter Lara liebevoll an. Was aus ihrem Sonnenschein wird, wie es um die Lebenserwartung bestellt ist: Der Ärzte können es den Eltern nicht sagen. Eines indes wissen Mama und Papa genau: Sie wollen alles tun, damit es der Kleinen besser geht. Eine Delfintherapie gehört dazu. Dabei sollen auch die Bochumer helfen.
Benefizkonzert am Samstag in Harpen
Für Lara laufen zahlreiche Spendenaktion, u.a. im St. Vinzentius-Kindergarten in Harpen.
Die Vinzentiuskirche ist am Samstag, 10. Januar, auch Schauplatz eines Benefizkonzerts. Zu Gast ist ab 15 Uhr der Sänger Fanel. Anschließend gibt es Kaffee, Kuchen, Kinderschminken und eine Bastelecke.
Der Eintritt ist frei; um großzügige Spenden wird gebeten. Infos im Internet auf www.larasbesonderewelt.beepworld.de
Monosomie1p36 lautet die Abkürzung für einen äußerst seltenen Gendefekt, unter dem Lara seit ihrer Frühgeburt 2012 leidet. Die Folgen sind furchtbar. Lara ist kleinwüchsig, mit ihren bald drei Jahren nur 80 Zentimeter groß und acht Kilo leicht. Sie kann weder selbstständig laufen noch stehen. „Lara ist körperlich wie geistig auf dem Stand eines sechs- bis achtmonatigen Babys“, sagt Jessica Grafe – und ist umso dankbarer für jeden kleinen und doch so großartigen Fortschritt, den ihre Tochter dank Logopädie und Physiotherapie macht. Die jüngsten Erfolge: Die epileptischen Anfälle bleiben aus; Lara kann krabbeln und sich in Gebärdensprache mit ihren Eltern verständigen. Sprechen kann sie nach wie vor nur drei Worte: Mama, Opa und Ina (gemeint ist ihre zehnjährige Schwester Gina, die zum Glück kerngesund ist).
12.000 Euro sind das Ziel
„Wohin Laras Weg führt, kann uns keiner aufzeigen. Die Krankheit ist so selten, dass niemand zuverlässige Prognosen abgeben mag“, sagt die 32-jährige Hausfrau. Mit ihrem Mann hat sie gleichwohl den Kampf um ihre zerbrechliche Prinzessin aufgenommen. Eine Delfintherapie auf der Karibikinsel Curacao soll entscheidend dazu beitragen, dass es mit Lara weiter aufwärts geht. „Unser Physiotherapeut hat uns dazu geraten. Wir erwarten keine Wunder“, schränkt Christian Grafe (39) ein. Doch es sei medizinisch erwiesen, dass der Umgang mit Delfinen bei schwerbehinderten Kindern zu motorischen und sprachlichen Besserungen führen kann.
Diese Chance soll auch Lara nutzen. Denn: Was haben die Grafes zu verlieren?
Der Verein Dolphin Aid hat die Vorarbeit geleistet. Vom 6. bis 17. Juli kann Lara auf Curacao mit den Delfinen planschen – mitsamt Mutter, Vater und Schwester: „Das ist wichtig für die Therapie.“ 12.000 Euro kostet die Reise. Jessica Grafe hat mit selbst gefertigten Schüsselanhängern über 600 Euro eingenommen. Doch aus eigenen Mitteln (Vater ist arbeitslos) kann die Familie das Geld niemals aufbringen. Mehrere tausend Euro Spenden sind noch erforderlich.
Der Countdown läuft: Bis April muss die Finanzierung gesichert sein. Sonst bleibt die Delfintherapie für Laura nur ein Traum – und ihre Zukunft ungewisser denn je.