Bochum. Die Modelabels Desigual und Walbusch beziehen in der Bochumer City im Frühjahr Filialen. Der Umbau der Kortumstraße verzögert sich allerdings.

Wer von der Huestraße nach links in die Kortumstraße einbiegt, blickt auf eine Großbaustelle: Bis in den fünften Stock hoch türmt sich ein Gerüst am Kortumkarree auf der linken Seite - dort werden noch bis in die kommende Woche hinein ausgewaschene Fugen in der Gebäudefassade erneuert. Direkt gegenüber auf der rechten Seite der Kortumstraße wird in dem Eckgebäude am Husemannplatz das komplette Erdgeschoss entkernt und saniert. Es tut sich was in der Bochumer Innenstadt.

In das Haus an der Ecke Kortumstraße/Husemannplatz soll die spanische Modekette Desigual einziehen - ein weltweit agierender Konzern: 1984 gegründet ist Desigual inzwischen in 109 Ländern mit 450 „Stores“ vertreten. In der ersten Jahreshälfte 2014 verkaufte das Modeunternehmen nach eigenen Angaben weltweit 15 Millionen Kleidungsstücke. Am Husemannplatz bezieht der Konzern mit dem Motto „Das Leben ist cool“ eine Verkaufsfläche mit 200 Quadratmetern. Eröffnet werden soll im April 2015. Fünf in dem Eckhaus noch bis Ende des vergangenen Jahres ansässige Einzelhändler, ein Handy-Geschäft, eine Eisdiele, ein Süßigkeiten-Laden und zwei Textil-/Schuhverkäufer haben inzwischen neue Domizile in der Innenstadt gefunden.

Slogan „Gute Hemden. Gute Outfits“

Einen neuen Mieter gibt es auch für das Ladenlokal von Ebel Sport auf der Huestraße: Auf 300 Quadratmetern Verkaufsfläche soll dort nach jetziger Planung am 16. März eine Filiale des Herrenmode-Ausstatters Walbusch eröffnen. Es wird das bundesweit 40. Fachgeschäft des Familienunternehmens aus Solingen sein. In der Umgebung ist Walbusch, das für sich selbst mit dem Slogan „Gute Hemden. Gute Outfits“ wirbt, bereits mit Shops in Recklinghausen, Dortmund, Essen und Hagen vertreten.

Schwieriger gestaltet sich die Suche nach einem neuen Mieter in den von Intersport im Dezember freigezogenen Räumlichkeiten in der Drehscheibe, die sich über zwei Etagen erstrecken. Es gebe zwar Planungen und Verhandlungen, „aber bis nicht alle Verträge unterschrieben sind, können wir nichts sagen“, sagt Center-Manager Martin Schröter. Er rechnet damit, dass im Laufe dieses Jahres ein neuer Anker-Mieter für die Drehscheibe präsentiert werden könnte. Für das inzwischen komplett leerstehende dritte Obergeschoss im gegenüber liegenden City-Point kündigt Schröter eine „konzeptionelle Neuausrichtung“ an. In beiden Häusern würden Lösungen gefunden, „die der Gesamtattraktivität der Innenstadt zugute kommen“, glaubt der Center-Manager.

Baustellen auf der Kortumstraße bis zum Jahresende

Baustellen dürften das Bild an der Kortumstraße auch dann noch bestimmen, wenn die Arbeiten an den beiden markanten Häusern nahe des Husemannplatzes abgeschlossen sind. Eigentlich wollte die Stadt bereits im Januar mit der Komplett-Sanierung zwischen dem Südring und der Huestraße beginnen. Weil die Prüfung der eingereichten Angebote im Ausschreibungsverfahren mehr Zeit in Anspruch nahm als zunächst veranschlagt, werden die Arbeiten wohl frühestens Ende Februar starten. Begonnen wird dann mit der Erneuerung des Kanals, es folgen der Austausch beziehungsweise die Sanierung der Fernwärme-, Strom-, Gas-, Wasser- und Telefon-Leitungen. Wenn die abgeschlossen sind, erhält die Kortumstraße noch ein neues Pflaster - so wie es im vergangenen Jahr bereits an anderen Abschnitten der Einkaufsstraße verlegt worden ist.

Zehn Monate veranschlagt die Stadt für die komplette Maßnahme. Der Kostenrahmen liegt bei rund einer Million Euro. Der Zugang zu den Geschäften soll während der gesamten Zeit gewährleistet bleiben. Thomas Fründ vom städtischen Baustellenmarketing spricht zwar von einem „sportlichen“ Zeitplan, verspricht aber, dass die Verwaltung versuche, den Anliegern gerecht zu werden und die Interessen aller Beteiligten zu berücksichtigen. Eigentlich hatte die Stadt bis zum Aufbau des Weihnachtsmarkts zum Jahresende fertig sein wollen. Weil sich bereits der Start verschoben hat, wird das möglicherweise nicht zu halten sein. Die Arbeiten würden in diesem Fall für das Weihnachtsgeschäft unterbrochen, kündigt Fründ an. Das sei die Lösung für den „worst case“.