Bochum. . Gesagt wurde vieles in diesem Jahr. Die WAZ-Redaktion Bochum hat markante Sprüche, wohlfeile Zitate und tiefgründige Einsichten gesammelt.

Abgerechnet wird am Schluss. Und Schluss ist es fast mit diesem Jahr 2014, von dem sich eines mit Sicherheit sagen lässt: Langweilig war es nicht. Außergewöhnliche Ereignisse wie die Schließung des Opel-Werks haben ebenso dazu beigetragen wie außergewöhnliche Äußerungen. Die von Werner Hansch etwa.

Der prominente Moderator sollte im März etwas Schwung bringen in die Präsentation der Opel-Jobbörse, vergaloppierte sich im launigen Geplauder allerdings und geriet ein wenig in die chauvinistische Spur, womit er sich unter anderem den Zorn von NRW-Arbeitsagenturchefin Christiane Schönefeld zuzog.

Ernst ging es manchmal zu – nicht nur bei Opel

Dass in deren Behörde Frau und Mann die gleichen Rechte, Chance und Qualitäten haben, lässt sich nachlesen im Ausbildungsmarktbericht 2014. Dort wird bekräftigt: „Für die Zukunft wird jeder Mann und jede Frau benötigt.“ Eigentlich selbstverständlich, aber offenbar musste das mal gesagt werden.

Zwölf Monate in zwölf Bildern

JANUAR Poker um Innenstadt-Center: Durch den Kauf des Telekom-Blocks durch das Bochumer Traditionsunternehmen Baltz werden die Karten im Immobilienpoker um das Viktoriaviertel neu gemischt. Pläne des Rates, in der Bochumer Innenstadt ein neues Einkaufscenter zu errichten, bleiben bestehen. Nun hängt der Bau von der Fertigstellung des Justizgebäudes ab.
JANUAR Poker um Innenstadt-Center: Durch den Kauf des Telekom-Blocks durch das Bochumer Traditionsunternehmen Baltz werden die Karten im Immobilienpoker um das Viktoriaviertel neu gemischt. Pläne des Rates, in der Bochumer Innenstadt ein neues Einkaufscenter zu errichten, bleiben bestehen. Nun hängt der Bau von der Fertigstellung des Justizgebäudes ab. © Ingo Otto
FEBRUAR Noch qualmen die Öfen: Im Arbeitskampf um das Bochumer Nirosta-Stahlwerk erreicht die Belegschaft Aufschub um ein Jahr und verhindert vorerst eine Schließung des Werkes.
FEBRUAR Noch qualmen die Öfen: Im Arbeitskampf um das Bochumer Nirosta-Stahlwerk erreicht die Belegschaft Aufschub um ein Jahr und verhindert vorerst eine Schließung des Werkes. © Ingo Otto
MÄRZ Großdemos und Streiks: Unter dem Motto „Wir sind die Guten“ folgen rund 2000 Menschen dem Aufruf eines Gewerkschaftsbündnisses und demonstrieren für fairere Löhne und einheitlichen Urlaubsanspruch von 30 Tagen. Wenig später folgen den Forderungen Streiks der Bogestra-Angestellten, die den öffentlichen Nahverkehr lahmlegen.
MÄRZ Großdemos und Streiks: Unter dem Motto „Wir sind die Guten“ folgen rund 2000 Menschen dem Aufruf eines Gewerkschaftsbündnisses und demonstrieren für fairere Löhne und einheitlichen Urlaubsanspruch von 30 Tagen. Wenig später folgen den Forderungen Streiks der Bogestra-Angestellten, die den öffentlichen Nahverkehr lahmlegen. © Ingo Otto
APRIL Detroit-Projekt: Mit dem Kulturfestival Detroit-Projekt setzt das Schauspielhaus ein Zeichen. Internationale Künstler beschäftigen sich kreativ mit Bochums möglicher Zukunft nach dem Aus von Opel. Das „Detroit“-Motto prangt in Leuchtschrift am Turm des Bergbaumuseums.
APRIL Detroit-Projekt: Mit dem Kulturfestival Detroit-Projekt setzt das Schauspielhaus ein Zeichen. Internationale Künstler beschäftigen sich kreativ mit Bochums möglicher Zukunft nach dem Aus von Opel. Das „Detroit“-Motto prangt in Leuchtschrift am Turm des Bergbaumuseums. © Ingo Otto
MAI Doppelter Wahlsonntag: Kommunal- und Europawahlen finden beide am 25. Mai statt. Bochum bestätigt Rot-Grün in der Stadt. Sorge bereitet, dass rechte Parteien mit Abgeordneten im Rat vertreten sind.
MAI Doppelter Wahlsonntag: Kommunal- und Europawahlen finden beide am 25. Mai statt. Bochum bestätigt Rot-Grün in der Stadt. Sorge bereitet, dass rechte Parteien mit Abgeordneten im Rat vertreten sind. © Ingo Otto
JUNI Der Sturm: Mit ungeheuerlicher Gewalt braut sich am Abend des 9. Juni im Ruhrgebiet und Rheinland ein Unwetter zusammen. Auch in Bochum  verwüstet Ela ganze Straßenzüge. Die Menschen sind erschüttert wie Markus Hinz (im Bild), dessen Auto unter einem Baum begraben wird. Windböen reißen mit bis zu 140 Stundenkilometer mächtige Stämme samt Bürgersteinasphalt aus den Böden. Die Aufräumarbeiten dauern bis heute an; viele Wälder bleiben  bis 12.  Januar gesperrt.
JUNI Der Sturm: Mit ungeheuerlicher Gewalt braut sich am Abend des 9. Juni im Ruhrgebiet und Rheinland ein Unwetter zusammen. Auch in Bochum verwüstet Ela ganze Straßenzüge. Die Menschen sind erschüttert wie Markus Hinz (im Bild), dessen Auto unter einem Baum begraben wird. Windböen reißen mit bis zu 140 Stundenkilometer mächtige Stämme samt Bürgersteinasphalt aus den Böden. Die Aufräumarbeiten dauern bis heute an; viele Wälder bleiben bis 12. Januar gesperrt. © Stefan Arend
JULI Ein Sommertraum wird wahr: Es ist das größte, das schönste und wunderbarste Ereignis des Jahres: Die Fußballnationalmannschaft  gewinnt am 13. Juli die WM gegen Argentinien. Zehntausende meist junge Fans feiern Fußballpartys beim Public Viewing im Westpark.
JULI Ein Sommertraum wird wahr: Es ist das größte, das schönste und wunderbarste Ereignis des Jahres: Die Fußballnationalmannschaft gewinnt am 13. Juli die WM gegen Argentinien. Zehntausende meist junge Fans feiern Fußballpartys beim Public Viewing im Westpark. © Stefan Arend
AUGUST Kultplatte feiert Geburtstag: Vor 30 Jahren, am 14. August 1984, kam „4630 Bochum“ von Herbert Grönemeyer raus. Ursula Tharr gewinnt einen Wettbewerb der WAZ und Radio Bochum, bei dem sie der Stadthymne eine fünfte Strophe hinzufügt.
AUGUST Kultplatte feiert Geburtstag: Vor 30 Jahren, am 14. August 1984, kam „4630 Bochum“ von Herbert Grönemeyer raus. Ursula Tharr gewinnt einen Wettbewerb der WAZ und Radio Bochum, bei dem sie der Stadthymne eine fünfte Strophe hinzufügt. © Ingo Otto
SEPTEMBER Sascha Hellen kommt gut weg: Die Atrium-Talk-Affäre, die SPD-Politiker Peer Steinbrück Ende 2012 mit der Veröffentlichung seiner Nebeneinkünfte ausgelöst hatte, findet ein offizielles Ende. Die Stadtwerke und Hellen einigen sich auf einen außergerichtlichen Vergleich. Die Staatsanwaltschaft stellt die Ermittlungen wegen Täuschung gegen Hellen ein.
SEPTEMBER Sascha Hellen kommt gut weg: Die Atrium-Talk-Affäre, die SPD-Politiker Peer Steinbrück Ende 2012 mit der Veröffentlichung seiner Nebeneinkünfte ausgelöst hatte, findet ein offizielles Ende. Die Stadtwerke und Hellen einigen sich auf einen außergerichtlichen Vergleich. Die Staatsanwaltschaft stellt die Ermittlungen wegen Täuschung gegen Hellen ein. © Stefan Arend
OKTOBER Musikzentrum nimmt Farbe an: Bei dem Richtfest des Musikzentrums am 28. Oktober verschaffen sich rund 300 Besucher auf der Baustelle des langersehnten und umstrittenen Projekts einen ersten Eindruck von den neuen Räumen.
OKTOBER Musikzentrum nimmt Farbe an: Bei dem Richtfest des Musikzentrums am 28. Oktober verschaffen sich rund 300 Besucher auf der Baustelle des langersehnten und umstrittenen Projekts einen ersten Eindruck von den neuen Räumen. © Ingo Otto
NOVEMBER Chefs sagen Adieu: Die letzten Jahre müssen Kraft gekostet haben. Ob das aber der Grund für seinen  Rückzug ist, bleibt Spekulation. Sowohl der Stadtwerke-Chef Bernd Wilmert (rechts) als auch der Rektor der Ruhr-Universität Elmar Weiler kündigen an, dass sie 2015 aus ihrem Amt ausscheiden werden. Wilmert steht dann über 22 Jahre an der Spitze der Stadtwerke. Weiler leitet die RUB seit 2006.
NOVEMBER Chefs sagen Adieu: Die letzten Jahre müssen Kraft gekostet haben. Ob das aber der Grund für seinen Rückzug ist, bleibt Spekulation. Sowohl der Stadtwerke-Chef Bernd Wilmert (rechts) als auch der Rektor der Ruhr-Universität Elmar Weiler kündigen an, dass sie 2015 aus ihrem Amt ausscheiden werden. Wilmert steht dann über 22 Jahre an der Spitze der Stadtwerke. Weiler leitet die RUB seit 2006. © Ingo Otto
DEZEMBER Die letzte Opel-Schicht ist gefahren: Noch am letzten Tag lässt es sich dieser Demonstrant nicht nehmen, ein mahnendes Plakat in die Höhe zu halten. Am 5. Dezember verlassen tausende Opelaner in Bochum für immer die Produktionshallen. Es ist ein historischer, ein grauer, ja, ein schwarzer Tag, der vielen Menschen schmerzlich in Erinnerung bleiben wird.
DEZEMBER Die letzte Opel-Schicht ist gefahren: Noch am letzten Tag lässt es sich dieser Demonstrant nicht nehmen, ein mahnendes Plakat in die Höhe zu halten. Am 5. Dezember verlassen tausende Opelaner in Bochum für immer die Produktionshallen. Es ist ein historischer, ein grauer, ja, ein schwarzer Tag, der vielen Menschen schmerzlich in Erinnerung bleiben wird. © Ingo Otto
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Ernst ging es manchmal zu – nicht nur bei Opel. Launig aber auch. Etwa mit Stefan Lenk, Inhaber einiger Rewe-Märkte und Vorstandsmitglied des Einzelhandelsverbandes Ruhr-Lippe. Planen und Delegieren gehört zu seinen wesentlichen Aufgaben. Am liebsten aber ist er ganz nah am Kunden dran. Und als passionierter Fußballfreund und Anhänger des VfL drückt er das am liebsten auch ohne Umschweife aus: „Ich bin eine Rampensau. Entscheidend ist auf der Fläche.“ Dem ist nichts mehr hinzu zu fügen.

Zitate 2014 - diese Sprüche bewegten in diesem Jahr die Bochumer

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Die schönsten Sprüche des Jahres - eine Auswahl 
  • "Unglaublich, eine Frau hatte solch eine Idee." - Werner Hansch, Moderator bei der Vorstellung der Opel-Jobbörse, die von Opel-Personalchefin Bettina Dunkel entwickelt wurde.
  • "Oh, das ist toll. Hochprozentiges gab es bei der FDP lange nicht." - Christian Lindner, FDP-Bundesvorsitzender, als Gastredner beim Jahresempfang der Kreishandwerkskammer Ruhr.
  • "Wenn es Brei regnet, muss man auch einen Löffel in der Hand haben." - Michael Townsend, Stadtdirektor, nach dem zweitägigen Besuch einer RVR-Delegation in Berlin.
  • "Dann schlage ich vor. Ja, was schlage ich denn vor?" - Ottilie Scholz, Oberbürgermeisterin, nach der Aussprache im Wirtschaftsausschuss zu der Planfeststellung des sechsstreifigen Ausbaus der A 43.
  • "Der Herr der Erdmännchen sitzt neben mir." - Volker Goldmann, Vorstandssprecher der Sparkasse Bochum, über seinen Vorstandskollegen Karl Jochem Kretschmer, der dem Vorstand des Fördervereins Tierpark angehört.
  • "Wir reden in Deutschland am meisten über die größten Ganoven. Wenn Leute sich ihr ganzes Leben lang engagieren wie der Rudolf, dann reden wir darüber meistens viel zu wenig. Dabei wissen wir aber, dass man am guten Beispiel mehr lernt als am schlechten Beispiel." - Sigmar Gabriel, SPD-Bundesvorsitzender, beim Besuch des SPD-Ortsvereins Hamme, über dessen Vorsitzenden Rudolf Malzahn.
  • "Ich heiße Bruch, aber das macht nichts. Schon mein Großvater hat Riesenräder betrieben und es ist nie etwas passiert." - Olaf Bruch, Besitzer des fast 60 Meter hohen Riesenrads, das im Juni für mehrere Wochen am Kemnader Stausee stand.
  • "Wir schießen im Moment mit Kanonen auf Spatzen, weil wir nicht genau wissen, wo die Spatzen sitzen." - Manfred Busch, Kämmerer, zur Haushaltssperre bei der Einbringung des Haushalts.
  • "Es hat sich bestätigt, die Schließung des Bochumer Werks war eine dumme Milchmädchenrechnung." - Rainer Einenkel, Betriebsratsvorsitzender Opel Bochum.