Bochum. Wintereinbruch in Bochum: Auf schneebedeckten Straßen ereigneten sich am Samstag 22 Unfälle mit drei Verletzten. Der USB war im Dauereinsatz.
Der Wintereinbruch ist in Bochum weitgehend glimpflich verlaufen. Die Polizei meldet seit den ersten Schneeschauern am Samstag 22 wetterbedingte Unfälle. Dabei erlitten drei Menschen Blessuren; ansonsten blieb es bei geringeren Blechschäden. Busse und Bahnen waren meist störungsfrei unterwegs. Auch auf den Autobahnen kam es zu keinen größeren Staus.
Der Umweltservice Bochum (USB) war am Samstag im Dauereinsatz. Die Planungen für den Bereitschaftsdienst fielen nicht allzu schwer, hatten die Wetterfrösche den ersten Schnee des Winters doch rechtzeitig angekündigt. 60 Mitarbeiter rückten aus. Mit 16 Streufahrzeugen machten sie zunächst die Hauptstraßen und Autobahnzufahrten (Stufe 1) befahrbar. Anschließend folgten die innerörtlichen Verbindungsstraßen (Stufe 2). 20 USB-Mitarbeiter sorgten per Handstreuung dafür, dass es auf Brücken und Überwegen zu keinen Rutschpartien kam.
Am Nachmittag, gegen 15 Uhr, war die Arbeit getan. „Der starke Wind hat uns geholfen. Er hat die nassen Fahrbahnen zügig abgetrocknet und die Bildung von Glatteis verhindert“, berichtet USB-Sprecher Jörn Denhard.
Salzlager ist prall gefüllt
Nach dem trockenen und sonnigen Sonntag steht der USB-Winterdienst seit heute Nacht, 3 Uhr, wieder in den Startlöchern. Die Meteogroup in Bochum kündigt bis Dienstag weitere Minusgrade und mögliche neue Schneefälle im Ruhrgebiet an. „Wir sind gerüstet“, betont Jörn Denhard.
Engpässe auf den 1240 zu räumenden Straßenkilometern sind vorerst nicht zu befürchten. Die Städte Herne, Recklinghausen und Bochum haben nach dem strengen Winter 2010/2011 einen üppigen Notvorrat an Streusalz angelegt. 1500 Tonnen lagern in Recklinghausen. Der erste Einsatz am Samstag hat die Vorräte nur unwesentlich schrumpfen lassen. Im vergangenen Winter wurden lediglich 300 Tonnen Salz benötigt. Zum Vergleich: Vor vier Jahren, als strenger Frost und reichlich Schnee die Stadt wochenlang im Griff hielten, mussten 4100 Tonnen des Taumittels verteilt werden.
Doch der Winter hat erst begonnen. Anlass für die Polizei, einen Appell an die Autofahrer zu richten. Immer wieder beobachten die Beamten, dass Fahrzeuge mit Sommerreifen unterwegs sind. Die Folgen können dramatisch sein, wie mancher Unfall am Wochenende im verschneiten Süden der Republik gezeigt hat. Teuer werden kann’s obendrein: Selbst wer mit Sommerreifen auf Schnee und Eis nur Unfallbeteiligter ist, kann Probleme mit der Versicherung bekommen.