Bochum. Die Bühne in Weitmar lädt zur Weihnachtslesung mit Petra Afonin und Joachim H. Luger ein. Auch „Tschick“ wird geboten, bevor die Theaterpause beginnt

So sicher wie der Weihnachtsmann zum Fest, tauchen auch in diesem Advent Petra Afonin und Joachim H. Luger im Prinz Regent Theater auf: Zur beliebten Weihnachtslesung, die alle Jahre wieder ihr Publikum findet. Diesmal geht’s den Zwei ums „Plätzchenmobbing“.

Die Weihnachtslesung 2014 der zumal in Bochum sehr beliebten Schauspieler beschäftigt sich mit Fragen, die in der Vorweihnachtszeit wie von selbst aufploppen: Exaltierte Plätzchensorten wie Dattel-Makronen oder Ingwer-Lebkuchen rotten sich mit ebenfalls qualitativ hochstehenden Klassikern wie Zimtstern und Springerle zusammen. Auf der Strecke – und also stark gemobbt – bleibt das gute, alte, schlichte Spritzgebäck.

Alles wird gut in der Backstube

Doch damit nicht genug: Wird es verschenkt, kommt es meist als Bruch an. Afonin und Luger wissen so manche Geschichte davon zu erzählen. Und als sich auch noch ein „Brownie“ rassistisch äußert, wendet sich das Spritzgebäck hilfesuchend an den Klerus. Zum Glück sorgt eine unerwartete Situation in der Backstube am Ende dafür, dass sich doch noch alle solidarisieren...

Neben Autoren wie Morgenstern, Ringelnatz und Kästner haben Petra Afonin und Joachim H. Luger wieder Satirisches von zeitgenössischen Autoren zu bieten. Aufführungstermine sind der 12. und 13.12. (20 Uhr), 14.12. (11.30 Uhr), 19. und 20.12. (20 Uhr) und 21.12. (11.30 Uhr).

Höchst gelungene Inszenierung

Neben den sechs Weihnachtslesungen stehen bis Heiligabend drei weitere Aufführungen von „Tschick“ auf dem Spielplan, bevor sich das Prinz Regent Theater in die kurzen Theaterferien verabschiedet. Am 15., 16., 17. Dezember also ist der Wolfgang-Herrndorf-Stoff wieder zu sehen – in Romy Schmidts höchst gelungener Einrichtung, die sehr gut beim Publikum ankommt.

Den Ausbruch von Maik und Tschick aus dem öden Alltag leuchtet die Regisseurin als Roadmovie des Erwachsenwerdens aus: Überblendungen, Verschieben der Erzählebenen, Videos, Rollenwechsel sind die Mittel, mit denen sie das Tempo hoch und das Interesse wachhält. Stark auch der Soundtrack, mit angetippten Hits von gestern, vom Star-Wars-Marsch bis zu Cat Stevens: existenziell, tröstlich, groß, wie die gesamte Inszenierung. Es spielen Alexander Ritter, Helge Salnikau, Johanna Wieking und Christoph Wehr.

Die „Tschick“-Vorstellung am kommenden Montag (19 Uhr) ist bereits ausverkauft, für Dienstag und Mittwoch gibt es noch Karten. Tickets 0234/77 11 17.