Dahlhausen. . Stadt mietet dort elf Wohnungen in den ehemaligen Eisenbahnerhäusern an. Die ersten sind schon Montag bezugsfertig. Vor allem für Familien mit Kindern
Sozialamtsleiterin Ute Bogucki ist die Erleichterung anzumerken. Elf neue Wohnungen für Flüchtlinge konnte die Stadt jetzt anmieten. In Kürze können 50 Personen aus den Übergangsheimen – in erster Linie Familien mit Kindern – am Sattelgut untergebracht werden. „Das verschafft uns für ein, zwei Monate ein bisschen Luft“, freut sich Bogucki, die die Bezirksvertretung Südwest heute Nachmittag über die aktuellen Entwicklungen in Kenntnis setzte.
Denn der Flüchtlingsstrom nimmt, so Bogucki, keine Ende: „Allein in den letzten beiden Monaten haben wir 367 Flüchtlinge untergebracht, in 2014 bisher 665 – so viele wie in den ganzen letzten Jahren zusammen.“ Die Übergangsheime seien rappelvoll; diese Situation gelte es nun zu ändern. „Daher sind wir immer auf der Suche nach neuen Unterkünften.“
Wie etwa jene Wohnungen in den ehemaligen Eisenbahnerhäusern am Sattelgut in Dahlhausen. Elf von ihnen hat die Verwaltung jetzt für ein halbes Jahr angemietet. „Von uns aus kann das Mietverhältnis auch gerne länger laufen“, sagt Ute Bogucki. Fünf Wohnungen sollen schon am Montag bezugsfertig sein, die restlichen werden noch weiter renoviert. Eine ist für die Betreuer vorgesehen.
Größtes Problem: zu wenig Personal fürs Umzugsmanagement
Eines der größten Probleme von Ute Bogucki und ihren Mitstreitern ist der Personalmangel. Insbesondere für die Begleitung der Flüchtlinge vom Übergangsheim in eine Wohnung fehle es einfach an Mitarbeitern. Bogucki: „Auf einen Sozialarbeiter kommen 200 Fälle.“ Dabei gehe es nicht einfach nur darum, die Personen zu vermitteln. „Wir bieten ja richtiges Umzugsmanagement an“, sagt Bogucki. „Wir begleiten die Flüchtlinge bei der Wohnungssuche, in den Baumarkt usw.“ Das sei mit der dünnen Personaldecke nicht zu stemmen.
Hilfe durch Wohlfahrtsverbände und Ehrenamtliche
Immerhin, es besteht Aussicht auf Besserung. Von der Kooperation mit Wohlfahrtsverbänden wie Caritas, Awo oder Diakonie verspricht sich Ute Bogucki eine Menge. Und auch von der Hilfe durch Ehrenamtliche. Derzeit werde eine entsprechende Koordinierungsstelle eingerichtet.
Sattelgut-Anwohner bitten um Kennenlern-Treff
Am Ende der Sitzung haben Anwohner vom Sattelgut das Wort. Wie es denn mit der Betreuung der Flüchtlinge insbesondere in den Abendstunden aussieht, fragt ein junger Mann. „Wir haben keinen 24-Dienst“, sagt Bogucki, aber es gebe eine Bereitschaft, die man anrufen könne. Die Idee eines Kennenlern-Treffs wird angeregt – und gerne aufgenommen. Bezirksbürgermeister Marc Gräf (SPD) nennt die Kontaktaufnahme an der Übergangsunterkunft in der Lewacker-Schule da als Vorbild. In den nächsten Tagen soll für Anwohner zudem die Möglichkeit bestehen, die neuen Flüchtlingsunterkünfte in Augenschein zu nehmen.