Bochum. . Janusz-Korczak-Schule hat ein eigenes Gebäude für die Berufspraxisstufe und die Verwaltung. Schul-Konzept kann ohne Improvisation ungesetzt werden.
Das eine kommt, das andere geht, muss gehen. Der Start der Inklusion sei das Ende der Förderschulen. Das ist ein oft gehörter und durchaus bestätigter Satz. Die Förderschulen Lernen sind vom Aus bedroht, die Förderschulen Sprache haben immer weniger Schüler. Da mutet es anachronistisch an, dass die Janusz-Korczak-Schule, eine städtische Förderschule mit Schwerpunkt geistige Entwicklung, mit einem vorweihnachtlichen Lichterfestes den Einzug in ein aufwändig, für 3,6 Millionen Euro renoviertes Gebäude feierte.
Gute Vorbereitung auf den Beruf
„Wir stehen mit unserem Förderschwerpunkt nicht so im Fokus“, sagt Schulleiterin Monika Rapp. „Aber wir haben schon ganz lange gesagt, dass wir dieses Gebäude gerne hätten. Die Eltern haben die Wahl, können entscheiden, ob sie ihr Kind an einer Förderschule oder einer Regelschule anmelden. Eine Wahl aber kann nur stattfinden, wenn auch die Förderschule attraktiv bleibt – und das ist das, was uns hier hoffentlich gelingt.“
Die räumlichen Möglichkeiten sind nun gegeben. Das Gebäude für die Berufspraxisstufe und die Verwaltung ist fertig. Nach den Sommerferien ist die Schule in das barrierefreie, energetisch- und brandschutzsanierte Gebäude eingezogen. „Nun können wir unser schulisches Konzept für die Berufspraxisstufe ohne Improvisation umsetzen“, sagt Rapp. „So können wir den besonderen Bedürfnissen unserer Schüler gerecht werden. Und die Schüler nehmen es begeistert an. Wenn sie in die nun auch räumlich getrennte Berufspraxisstufe wechseln, sagen sie voll Stolz, dass sie jetzt zu den Großen gehören, dass sie jetzt erwachsen sind.
Vorbereitung auf die Berufswelt
Die neuen Fachräume ermöglichen es den Schülern, sich sehr gut und gezielt auf die Berufswelt vorzubereiten.“ Es gibt einen Werkraum, einen Raum für Textilgestaltung, einen Computerraum, einen für die Wäschepflege, einen Hauswirtschaftsbereich, einen Raum für die Kerzenwerkstatt. „Dazu kommt ein Raum für die Berufsberatung“, sagt Kornelia Althoff, die stellvertretende Schulleiterin.
Konzeptionell arbeitet die Förderschule mit der Werner-von-Siemens-Schule als Schwerpunktschule zusammen. Dort sind 2013 erstmals Schüler mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung aufgenommen worden. „Sie können dort bis zur Klasse zehn beschult werden“, sagt Althoff. „Dann können sie bei uns die Berufsschulpflicht erfüllen. So ist das Gebäude ausgelegt. Früher war der Weg eines Kindes mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung ja vorgezeichnet. Es ging in den Förderkindergarten, dann zur Förderschule, dann zur Arbeit in die Werkstätten. Das ist nun anders.“