Bochum. . Ein 39-Jähriger, der im Verdacht steht, die zweijährige Tochter seiner Lebensgefährtin getötet zu haben, hat bis zu seiner Festnahme als Hausmeister bei der Bochumer Polizei gearbeitet. Der Mann, der in Untersuchungshaft sitzt, schweigt in seinen Vernehmungen weiter zur Sache.

Nach dem Fund eines leblosen Kleinkindes in einer Dachgeschosswohnung an der Grummer Straße in Riemke, das nach Angaben der Bochumer Polizei „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ durch ein Fremdverschulden ums Leben gekommen ist, sind am Wochenende weitere Details bekannt geworden. Pikant: Der 39-jährige Lebensgefährte der Kindsmutter, der wegen des Verdachts des Mordes in Untersuchungshaft sitzt, hat bis zu seiner Festnahme am Donnerstag als Hausmeister im Polizeipräsidium gearbeitet. „Das macht die Sache nicht einfacher“, sagte Polizeisprecher Axel Pütter am Sonntag. Persönliche Kontakte zu den Beamten habe der Mann allerdings kaum gehabt. Die Ermittlungen der Mordkommission würden dadurch nicht erschwert.

Befragungen von Zeugen im Umfeld dauern an

Der 39-Jährige, der nicht der Vater der toten Zweijährigen ist, äußere sich in seinen Vernehmungen weiter nicht zur Sache und lasse sich inzwischen durch einen Anwalt vertreten, berichtet Pütter. Die Polizei setzte nun darauf, „akribisch“ in der Wohnung gesicherte Spuren aufzuarbeiten und zu bewerten. Zusätzliche Erkenntnisse sollen auch auf die Obduktion des Mädchens folgende feingewebliche Untersuchungen in der Rechtsmedizin liefern. Das werde allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Auch die Befragungen von Zeugen im Umfeld des Fundortes dauerten an.

Zerstörung einer Patchwork-Familie

Als die 27-jährige Mutter, die als Küchenhilfe arbeitet, ihre Tochter am vergangenen Montag nach dem Aufstehen leblos in der Wohnung des 39-Jährigen fand, in die beide vor etwa einem halben Jahr eingezogen sein sollen, zerbrach eine Patchwork-Familie: Der Lebensgefährte der Frau hatte selbst einen 14-jährigen Sohn mit in die Beziehung gebracht. Auch er hat in der Nacht, die die letzte im Leben des jungen Mädchens war, in der Wohnung übernachtet. Wohl nichts ahnend davon, was sich in einem der Zimmer zugetragen haben könnte.