Bochum.. Nachdem eine Mutter ihr zweijähriges Kind leblos in ihrer Wohnung in Bochum gefunden hat, richten sich die Ermittlungen der Polizei nun gegen den Lebensgefährten der Frau. Der 39-Jährige sitzt in Untersuchungshaft. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts des Mordes. Die Anwohner sind geschockt.
Im Bochumer Polizeipräsidium ermittelt eine Mordkommission die Umstände, wie ein zweijähriges Mädchen Anfang dieser Woche ums Leben gekommen ist. Wie die Behörde in einer Mitteilung am Freitagnachmittag schrieb, hatte die 27-Jährige Mutter das Kind am Montagmorgen, 24. November, nach dem Aufstehen leblos in der Wohnung gefunden, die die beiden mit dem 39-jährigen Lebensgefährten der Frau bewohnten. Nach WAZ-Informationen liegt sie im Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses an der Grummer Straße in Riemke. Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr versuchten noch am Fundort, die Zweijährige zu reanimieren. Letztlich blieben ihre Bemühungen aber erfolglos.
Eine am späten Donnerstag Nachmittag durchgeführte Obduktion des Kindes hat nach Angaben der Polizei Anhaltspunkte darauf ergeben, dass ein Fremdverschulden den Tod des Mädchens verursacht haben könnte. Die Untersuchung in der Rechtsmedizin hat den Tatverdacht gegen den 39-jährigen Lebensgefährten der Kindsmutter, der nicht der leibliche Vater des Mädchens ist, erhärtet.
Festnahme am Donnerstag nach der Obduktion
Der Mann wurde am Donnerstag festgenommen. Ein Haftrichter hat einem entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft auf Erlass eines Haftbefehls am Freitag zugestimmt und Untersuchungshaft angeordnet. Die Ermittlungen werden nach Angaben der Polizei wegen des Tatverdachts des Mordes geführt.
Derzeit machen die Ermittlungsbehörden keine Angaben dazu, was letztlich zum Tod des Mädchens geführt haben könnte. Der 39-Jährige hat in seinen ersten Vernehmungen gegenüber der Polizei geschwiegen. Die Ermittlungen stünden erst am Anfang, betonte Polizeisprecher Axel Pütter am späten Freitagnachmittag.
Am Freitagabend sind die blauen Mehrfamilienhäuser an der Grummer Straße in ein dunkles Licht getaucht. Keine beste Wohnlage, aber alles andere als eine Problem-Gegend. Nichts deutet zum Ende der Woche mehr darauf hin, was sich hier am Montag abgespielt hat. Anwohner berichten davon, wie hier der Krankenwagen vorfuhr, und sind noch immer geschockt über den Vorfall. Der 39-Jährige habe schon längere Zeit hier gewohnt, die junge Frau sei etwa vor einem halben Jahr mit dem Mädchen dort eingezogen. Die Nachbarn schildern den Tatverdächtigen als stets freundlich, zuvorkommend und nett. Die kleine Familie sei oft in der Nachbarschaft spazieren gegangen. Dass der 39-Jährige dem Mädchen Gewalt angetan haben könnte, das kann, das will sich keiner von ihnen hier vorstellen.