Düsseldorf. Die Sicherheitsbehörden haben 2023 wieder mehr Straftaten gegen Flüchtlinge und Asylbewerber registriert. Das gilt auch für NRW.
Die Zahl der politisch motivierten Angriffe auf Geflüchtete und Asylbewerber in Nordrhein-Westfalen ist so hoch wie seit 2016 nicht mehr. Nach Angaben des Landeskriminalamtes in Düsseldorf gab es im vergangenen Jahr 242 solcher Straftaten, darunter 15 Gewaltdelikte mit 15 verletzten Personen. Im Vergleich zum Vorjahr mit 140 registrierten Straftaten war das ein Zuwachs von knapp 73 Prozent. 2016, im Jahr nach der Flüchtlingskrise mit einem großen Zuzug von Menschen aus dem Kriegsgebiet in Syrien, war die Zahl mit 292 politisch motivierten Straftaten gegen Flüchtlinge noch größer. Damals registrierten die Behörden 52 Gewalttaten mit 42 Verletzten. In den Folgejahren ging die Zahl dieser Delikte deutlich zurück. In den Jahren 2021 und 2022 mit Corona-Pandemie gab es nur 123 beziehungsweise 140 dieser Straftaten.
Die vom Landeskriminalamt genannten Zahlen basieren auf dem bundeseinheitlich geregelten Kriminalpolizeilichen Meldedienst in Fällen politisch motivierter Kriminalität (KPMD-PMK).
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2378 Straftaten gegen Flüchtlinge und Asylbewerber in ganz Deutschland
NRW liegt damit im bundesweiten Trend. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums zählten die Sicherheitsbehörden deutschlandweit im vergangenen Jahr insgesamt 2378 solcher Straftaten, darunter 313 Gewaltdelikte mit 219 verletzten Menschen. Wie in NRW wurden mehr solcher Straftaten im Jahr 2016 gezählt. Im Vergleich der Jahre 2022 und 2023 gab es bundesweit fast eine Verdopplung.